40 Aufrechte

 

  Ein Bericht von Thomas Steinert

Nachdem kurzer Hand doch noch ein Bus im Adlerfans-Forum zu Stande kam, machten sich an diesem Freitag 40 Unermüdliche auf den Weg nach Augsburg.

Eigentlich gab es keinen guten Grund zu diesem Spiel zu fahren, denn die mehr als dürftigen Leistungen unseres Teams in den letzten Wochen und die Suspendierung von Ustorf und Racine, drei Tage vor der besagten Partie, ließen nicht wirklich drauf hoffen, dass man an diesem Abend die Panther als erste auswärtige Mannschaft in dieser Saison besiegen könnte.

Es ist kurz nach 8 Uhr morgens, als ich in meiner Firma anrufe und Bescheid gebe, dass ich einen Tag Urlaub brauche. Eigentlich wollte ich an diesem Tag bis 12 Uhr arbeiten und mich dann auf dem Weg zum Abfahrtort am Stadion machen, zog es aber vor, mich noch mal in mein Bettchen zu kuscheln.

Fast pünktlich starteten wir die Reise ins Schwäbische. Der Busfahrer war recht locker drauf und chauffierte uns sicher nach Augsburg. Die Fahrt verlief recht amüsant. Hatten wir mit Patrick und Löffel doch zwei Stimmungskanonen, die auch auf der Rückfahrt für ordentlich Stimmung im Bus sorgten. Überhaupt war die Besatzung des Busses 1A. Nach lediglich zwei kurzen Staus (das ist freitags nicht immer so) und einer Pause, trafen wir gegen 17.30 Uhr in Augsburg ein.

Alex besorgte die Karten und wir machten uns auf den Weg zum Stadion. Davor trafen wir noch auf einen alten Bekannten. Jürgen aus Kaufbeuren, dessen Herz aber für die Landshut Cannibals und die Adler schlägt, stand mit seiner großen Trommel vor dem Eingang.

Wir waren noch keine fünf Minuten drin, als uns ein paar gartenzwerggroße Pappnasen provozieren wollten. In diesen Situationen helfen ein paar klare Worte oder ignorieren. Wir entscheiden uns erst für ein paar Gesänge, bevor wir zum ignorieren kamen.

Nach und nach füllte sich das Stadion und auch in den Gästeblock verirrten sich noch einzelne Fans aus Mannheim und Umgebung. So wenig wie an diesem Tag waren allerdings die letzten fünf Jahre nicht da. Insgesamt waren es wohl 70 Anhänger der Adler. Ansonsten war das Curt-Frenzel-Stadion gut besucht und immerhin 5500 Zuschauer sahen ein torreiches Spiel.

Das Intro der Adler-Fans sah richtig gut aus. Neben zwei Schwenkfahnen und ca. 15 Doppelhaltern gab es noch ca. 10 Handfahnen. Das ließ den Gästeblock mal kurzzeitig voller aussehen, als er tatsächlich war.

Die Stimmung der Panther-Fans war gut und Augsburg legt druckvoll los. Die Adler hielten einigermaßen stand und man hatte nicht das Gefühl, dass sie heute gegen den Trainer spielen wollten. Augsburg erarbeitete sich einige gute Möglichkeiten und folgerichtig traf Bob Wren in der 13. Minute zum 1:0 für die Panther. Dem 2:0 durch Arendt in der 18. Minute folgte nur 25 Sekunden später der Anschlusstreffer durch Plante. So ging es dann auch in die erste Drittelpause.

Im zweiten Drittel erhöhten die Panther ihre Führung innerhalb von knapp 100 Sekunden auf 4:1. An diesem Punkt fingen die mitgereisten Adler-Fans an zu singen und zogen dies bis zur zweiten Pause durch. Roach und Martinec hatten den Abstand wieder auf ein Tor verkürzt und so ging es mit einem 4:3 für die Panther wieder in die Kabine.

Es waren 2:24 Minuten gespielt als Plante den (von Mannheimer Seite aus) viel umjubelten Ausgleich schoss. Hatten die Panther-Fans im zweiten Drittel beim Stand von 4:1 und bei einem Foul von Martinec noch „Scheiss-Verlierer“ gebrüllt, so konnte ich mir ein Grinsen nicht verkneifen. Die Adler-Fans sangen im Übrigen seit Wiederanpfiff des letzten Drittels durch.

Ein kapitaler Fehler von Plante in Überzahl brachte Augsburg wieder in Front. Unsere 62 passte quer vor dem eignen Tor und übersah einen Augsburger Spieler, der sich den Puck schnappte und einfach mal abzog.

In den letzten paar Minuten hatten die Adler noch mal zwei, drei gute Chancen, bevor Shulmistra den Kasten zu Gunsten eines sechsten Feldspielers verließ. Anstatt den Ausgleich zu machen, bekamen die Adler noch ein Empty-net-Goal. Im Großen und Ganzen kann man sagen, dass der Sieg für Augsburg verdient war, wir nach dem Ausgleich aber natürlich noch gehofft hatten, dass man zumindestens ins Penaltyschiessen kommt. Egal, denn nach den Auftritten der Spieler die Wochen zuvor, war dieses Spiel eine Wohltat.

Der Mannheimer Anhang sang immer noch und machte auch weiter, als die Panther-Spieler die Ehrerunde absolvierten. Es waren schon fast alle Fans aus Augsburg gegangen, als uns die Security ca. 30 Minuten nach Spielende freundlich aufforderte, doch endlich das Stadion zu verlassen. Mit einer Humba beendeten wir unseren Aufenthalt und machten uns mit einer Polonäse durch den kleinen Park nebenan wieder Richtung Bus.

Die Heimfahrt verlief bis auf das Schlager Duo „Patrick & Patrick“ relativ ruhig. Diese sangen uns ihre selbstgedichteten Lieder bis zum Eisstadion in Mannheim vor.