Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin!

 

  Ein Bericht von Thorsten Schäffner

Da ich noch nie in Berlin war und dies unbedingt in dieser Saison ändern wollte, ergab es sich ganz gut, dass mehrere Mannheimer diese Idee mit mir teilten, dazu passte auch die frühe Anstoßzeit (14.30 Uhr) am Sonntag. Aber das Highlight des Wochenendes war natürlich Maike`s Geburtstag und die damit verbundene Party im Herzen unserer Hauptstadt, dazu später mehr.

Zu Beginn der Reise mussten wir alle ein schweres Opfer bringen: Um 4.00 Uhr morgens startete unser Reisegefährt in Heddesheim mit Steffi am Steuer, ebenfalls anwesend Flo und Maike. Matze und ich wurden gegen 4.15 Uhr in Schriesheim eingesammelt. Weiter ging es nach Seckenheim, wo bereits ein weiterer Flo (Alki-Schlumpf) und Melli auf uns warteten. Chango und Michael wurden als Letzte in Neckarhausen aufgegabelt, anschließend ging es sofort auf die Autobahn.  

Sollte es einen Musik-Gott geben, so hat uns dieser bereits an der Autobahnauffahrt in Mannheim verlassen, denn was wir nun zu hören bekamen kann keiner gutheißen. Hier ein Textauszug: 

Wenn ich einmal traurig bin,
Dann trink´ ich einen Korn,
Wenn ich dann noch traurig bin,
Dann trink´ ich noch ´nen Korn,
Wenn ich dann noch traurig bin,
Dann trink´ ich noch ´nen Korn,
Wenn ich dann noch traurig bin,
Dann fang´ ich an von vorn.

Anschließend durften wir die textlich veränderten Coversongs von J.B.O. hören und zwischendrin hatte dann auch noch ein Krokodil seinen großen Auftritt. Ich sag nur „Schni-Schna-Schnappi, Schnappi, Schnappi, Schnapp“. Ach ja und das Fass Tannenzäpfle wurde auch gegen 5.30 Uhr bereits angestochen…  

Nach dem einige dann doch noch ein paar Minuten/Stunden die Augen zumachten, fuhren wir gegen 10.30 Uhr gut gelaunt über die Berliner Avus Richtung Berlin-Schönefeld ins Jugendhotel aletto.

Wir entledigten uns vom Gepäck und fuhren zum Kurfürstendamm um den Weihnachtsmarkt zu besuchen. Selbstverständlich wurden sowohl der Hertha-Fanshop als auch das KaDeWe (Kaufhaus des Westens) unsicher gemacht. Die Lebensmittelabteilung im 6. Stock ist der Wahnsinn, die muss man gesehen haben!

So langsam mussten wir uns zum ersten Ground an diesem Wochenende aufmachen: Das Erika-Hess Eisstadion in Berlin-Wedding. Denn an diesem Samstag Nachmittag gastierte der GSC Moers beim OSC Berlin, wohl gemerkt in der ersten Damen-Bundesliga.

Noch während des ersten Drittels (bzw. des ersten Lumumbas) gesellten sich Preusen-Guido, Nadine samt Freund und Anja und Lusches zu uns.
Die Partie war einseitig. Der OSC dominierte und schoss ein Tor nach dem anderen. Das Spiel endete 14:0, aber nach zwei langweiligen Dritteln zogen wir uns Richtung Hotel zurück.

Unsere Havanna-Session dehnte sich zeitlich etwas aus, so dass unser geplantes Abendessen mit Guido und Nadine leider ausfallen musste.

Gegen 18.30 Uhr starteten wir dann per U-Bahn nach Neukölln zum zweiten Eishockeyspiel des Tages. In der Landesliga kam es zur Partie FASS Berlin gegen ERSC Berliner Bären im Eisstadion Neukölln.

Aufgrund der widrigen Bedingungen (es begann zu schneien) schafften wir es leider erst zum zweiten Drittel nach Neukölln. Beim Stand von 1:1 startete das zweite Drittel mit einer geschlossenen Schneedecke, denn in Neukölln haben sich nur die Zuschauer ein Dach über dem Kopf verdient. Den Bären gelang unter unzumutbaren Zuständen die Führung, ehe dann aber nach 3 Minuten 56 das Spiel abgebrochen wurde, sehr zum Ärger der anwesenden 14 Fans. Natürlich können wir als ehrliche Groundhopper diesen Stadionpunkt leider nicht auf der Haben-Seite verbuchen, aber wir zeigten guten Willen, indem wir Matzes Idee folgten und etwas über eine Stunde Eislaufen gegangen sind und so aktiv 60 Minuten im Eisstadion Neukölln verbrachten.

Nass und verfroren machten wir uns zurück zum Hotel, um unsere Klamotten zu tauschen. Eilig verliesen wir dieses dann wieder, um die Mädels im Ku`dorf (20 Bars und 4 Diskotheken in einem Gebäude) zu suchen, damit wir rechtzeitig um 0 Uhr Maikes Geburtstag feiern können.

Exakt 10 Minuten vor Mitternacht erreichten wir die Brutstätte der Alkoholvernichtung und liesen bei guter Musik zusammen mit Guido und den Nauheimern bis 4 Uhr die Puppen tanzen.

Nachdem unser Matze sich unbedingt vor der Garderoben-Lady ausziehen musste und seine Personalien hinterlegte (ach ja, er hatte seine Kleidermarke verloren) trennten wir uns unfreiwillig an der U-Bahn-Station, da einige Ungeduldige ohne Fahrschein in die U-Bahn gestiegen sind und die restlichen ehrlichen Vier zurück liesen. Wir rächten uns erbarmungslos und konnten durch geschickte Taktik das Hotel vor den Ungeduldigen erreichen, denn wenn man den richtigen Zeitpunkt zum Aussteigen verpasst, schlägt das U-Bahn-Schicksal zu…

Die Nacht war gegen 10 Uhr beendet, in den folgenden 2 Stunden wurde geduscht bis sich die Haut auflöste. Um 12 Uhr starteten wir dann Richtung Wellblechpalast. Ohne dumme Kommentare erreichten wir unseren Fanblock und zeigten Flagge bzw. Banner. Das Stadion war an diesem Nachmittag ausverkauft und so gesellten sich auch einige Eisbären in unserem Block. Denen hat unser Banner nicht ganz so gut gefallen, denn sie zogen ständig an der Leine, welche das Banner hielt und die Ordner schauten weg. Um Ärger und Provokationen zu vermeiden hängten wir das Banner in der Drittelpause wieder ab. So viel dazu.

Nun zum Spiel; zu Beginn entwickelte sich ein Schlagabtausch beider Mannschaften mit Chancen auf beiden Seiten. Rob Leask gelang in der 7. Minute die Führung. Ab diesem Zeitpunkt kamen die Berliner besser ins Spiel, vor allem beim kreativen Spielaufbau zeigten sie ihre Stärken. Folgerichtig erzielte Kelly Fairchild in der 18. Minute das 2:0.

Zu Beginn des zweiten Drittels erzielte Stefan Ustorf mit einer feinen Einzelleistung in der 22. Minute das 3:0. Alle 3 Tore wurden durch Einzelleistung bzw. durch individuelle Fehler der Adler erzielt.

Zumindest der Einsatzwille stimmte das Spiel über, sie gaben nicht auf und versuchten weiter ein Tor zu erzielen. Kurz vor Ende in der 40. Minute erzielte Steve Walker noch das 4:0. Cristobal Huet gab entnervt auf und lies Steve Passmore das letzte Drittel absolvieren. Dieser hielt alles was auf seinen Kasten kam und Jason Podollan konnte in der 54. Minute sogar das nicht umjubelte 4:1 erzielen. Berlin hatte weiterhin Chancen erzielte aber keinen Treffer mehr; Endstand also 4:1 für die Eisbären. Nur gut, dass wir alle nicht wegen des Eishockeyspiels nach Berlin gefahren sind.

Die Rückfahrt gestaltete sich aufgrund des Schnees und der damit verbundenen Glätte etwas schwieriger als erhofft. Mit einem Zwischenstopp bei Burger King in Leipzig endete für mich die Fahrt gegen 1 Uhr in Schriesheim.

Vergisst man das Spiel, war es ein super geiles Wochenende und kann meinetwegen jederzeit wiederholt werden!

PS: Und kommt wir jetzt ja nicht mit dem Spruch: "Du hast aber xxx in deinem Bericht vergessen." Ich habe es gleich gesagt, dass ich mir nicht alles merken kann.

Hier nochmal die glorreichen Neun: Chango, Flo1, Flo2, Maike, Matze, Melli, Michael, Steffi, Thorsten