Auf nach Graubünden |
Wieder fanden sich drei Bekloppte zusammen um in die Schweiz zu fahren. Heute
stand das Spiel des HC Davos gegen die Zürich Lions an. Sollte
ich irgendwann mal samstags um 10 Uhr in der Aufeldstraße in Ladenburg stehen,
dann könnte es daran liegen, dass ich mich mittlerweile an diese Abfahrtszeit
gewöhnt habe. Auch
an diesem Tag ging es mit Thorstens Auto zu den Eidgenossen. Rein spielerisch
musste uns einiges erwarten, denn immerhin hatte der HCD ja ordentlich NHL-Stars
eingekauft (Nash, Thornton etc.) und auf Zürcher Seite standen nicht minder
gute Spieler mit Sulander, Petrovicky und Robitaille auf dem Programm. Leider
erfuhren wir erst auf dem Weg, dass Alston heute wegen einer Verletzung nicht
spielte. Die
Fahrt nach Basel lief recht ereignislos ab und auch unser „Schläfer“ Chango
auf der Rückbank gab wenig Geräusche ab. In ca. zwei Stunden erreichten wir
den Grenzübergang in Weil am Rhein und fuhren direkt zum Zürichsee. Mit Caro
durften wir dann noch Mitfahrer(in) Nummer 4 begrüßen. Bei Ihr zu Hause durfte
ich mir dann noch die äußerst umfangreiche Handtaschen-Kollektion ansehen. Ich
glaube sie hat für jeden Tag im Jahr eine. Noch besser fand ich allerdings die
roten Stiefel im Flur, aber das tut jetzt hier nichts zur Sache. Weiter gings. Leider
war es uns nicht möglich an diesem Tag noch eine Eisbahn oder ein Stadion
mitzunehmen, da die Spiele am Samstag Nachmittag eher rar sind und gerade im
Umfeld von Davos diesbezüglich nicht viel los ist. Na ja auch nicht so schlimm,
so konnten wir wenigstens rechtzeitig am Stadion sein. In
Davos selber war rein gar nichts geboten. Kein Vergleich zur Ski-Saison, wo
normalerweise kein Zimmer mehr zu kriegen ist (gerade zum Spengler-Cup). Hier
waren die Hälfte der Hotels zu und auf der Straße konnte man lediglich
einzelne Davos-Fans erspähen. Der
Parkplatzanweiser direkt vor dem Stadion war wohl auch gerade mit einem dicken
Kater aufgestanden, anders kann ich mir seinen Ton uns gegenüber nicht erklären.
Er sprach undeutliches Schweizer-Deutsch und ließ dabei die Zähne zusammen.
Ihr müsst zugeben, kein leichtes Unterfangen. Vielleicht lag es auch an unserem
Heidelberger Nummernschild, denn man weiß, dass Graubünden nicht gerade für
seine Deutschfreundlichkeit berühmt ist. Es
war schon ein bisschen was los an der Halle, die nur kurze Zeit später dann
auch aufmachte. Wir stellten uns in den legendären Block, bei dem damals die
Adler-Fans zum Spengler-Cup 2001 drei Drittel lang durchgesungen hatten. Der
richtige Gästeblock war heute gegenüber von uns. Ich schätze die Anzahl der
mitgereisten ZSC-Fans auf 350. Insgesamt
kamen an diesem Abend offiziell 5256 Zuschauer und damit war die Halle recht gut
gefüllt. Die Davoser Fans hatten Ihre Kurve auf der linken Seite mit blauen und
rechts mit gelben Plastikfähnchen bestückt: Dazwischen sah man fünf große
Doppelhalter mit der Aufschrift D-A-V-O-S und unzählige kleine weitere
Doppelhalter. Ein schönes Bild. Das
Spiel begann recht ausgeglichen. Beim ersten Powerplay für Zürich überraschte
Rizzi auf Seiten das HC Davos Sulander mit einem Shorthander. Erstaunt war ich
an diesem Abend über Thornton, der zwar eher wie ein Surflehrer aussah, aber
nicht nur durch eine mächtige Statur glänzte sondern auch durch ein harten
Schuss. Rick
Nash versemmelte in der 13. Minute noch einen Penalty und somit gingen die
Blau-Gelben mit einer nicht unverdienten Führung in die Kabine. In
Drittel zwei wurde Zürich besser. In der 24. Minute folgte der Ausgleich und
knapp fünf Minuten drauf sogar die Führung für den ZSC. Leider war die
Stimmung im Gästeblock nicht ganz so wie ich es mir erhofft hatte. Dafür war
sie auf Gastgeber Seite weiterhin recht ordentlich, was ich ehrlich gesagt auch
nicht erwartet hatte. Reto
von Arx besorgte nach Vorlage von Nash und Thornton direkt von der Strafbank
kommend den erneuten Ausgleich. Das
letzte Drittel wurde dann recht unterhaltsam und in Spielminute 52 zog Streit
nach Vorlage von Robitaille im Powerplay von der blauen Linie ab und hämmerte
seinen Schuss direkt unter die Latte. Ein herrlicher Treffer. In
den letzten Minuten drückte Davos noch mal ordentlich, aber Sulander im Kasten
des ZSC zeigte warum er zu den Top-Goalies der Liga gehört. Nach
dem Spiel reihten wir uns in die Schlange der aus Davos fahrenden Eishockeyfans
ein. Da fuhren nicht nur ZSC-Anhänger wieder in die „Zivilisation“ sondern
auch der größte Teil der Davoser Fans. Man muss dazu sagen, dass der HCD
unheimlich viele Fans rund um Zürich besitzt, die zumindestens an den Samstagen
in recht ordentlichen Zahlen zu „Heidi, Peter und Großvater“ pilgern. Auf
der Rückfahrt gab es bis Caros Heimatort am Zürichsee noch viel zu lachen.
Danach holte mich wieder mein Schlafdefizit der gesamten Woche ein und ich
bemerkte nicht mal den Grenzübergang in Weil am Rhein. Alles in Allem eine
ruhig Auswärtsfahrt mit einem hochklassigen Spiel in einer schönen Halle. |