Autobahnausfahrt Limburg-Diez

 

  Ein Bericht von Thomas Steinert

Die Adler sind an diesem Sonntag spielfrei. Also schwingen sich drei gutaussehende junge Herren in ein Auto und düsen erst auf die A5, dann ein Stück die A67 hoch um schlussendlich das letzte Stück auf der A3 bis Limburg bzw. Diez in Angriff zu nehmen.

Keine Ahnung wie oft wir an dieser Ausfahrt schon vorbeigefahren sind und gesagt haben „Den Punkt Diez müssen wir auch noch machen“. Heute war es dann soweit und der Gegner sollte kein Geringerer sein, als die Kassel Huskies, die zuletzt ja aus der DEL ausgeschlossen wurden und nun in der Hessenliga antreten.

Wir erreichten die rheinland-pfälzische Metropole Diez ohne besondere Vorkommnisse, durften aber ein ganzes Stück vom Stadion entfernt parken, da schon Einiges los war. Natürlich zog der Name des Gastclubs heute die Leute an und auch etliche Nordhessen waren in Bussen und PKWs angereist.

Die Halle an diesem Sonntag Abend sehr gut gefüllt, auch wenn mir die offizielle Zuschauerzahl von ca. 600 etwas sehr wenig vorkam. Angeblich sollen hier 3300 Zuschauer reinpassen und die einzige Tribüne war bis auf die Enden voll besetzt.

Aus Kassel waren schätzungsweise 500 Fans mitgekommen, die sich genau neben die ca. 30 Diezer Hardcore-Fans gestellt hatten.

Wir waren nicht nur gespannt, ob die Kasselaner auch im siebten Spiel den siebten Sieg einfahren konnten, sondern freuten uns auch auf ein wenig Stimmung in der Bude.

Genau 33 Sekunden war das Eis verkratzt worden, als das erste Ei im Netz zappelte. Der Torhüter der Diezer sah dabei nicht besonders gut aus und so durften sich die mitgereisten Anhänger der Kasselaner das erste Mal freuen. Wir befürchteten schon das Schlimmste für die Hausherren, allerdings stand es nach zwei Minuten dann etwas überraschend 1:1. Der Jubel war recht ordentlich und die Fans der EG Diez-Limburg verspotteten die Fans aus Nordhessen mit einigen witzigen Gesängen.

Danach war dann aber die Freude vorbei. Diez brachte sich durch unnötige Strafen immer wieder selber in Schwierigkeiten und Kassel durfte nach Belieben treffen. 1:11 stand es Anfang des letzten Abschnitts bereits, ehe die Heimmannschaft noch einmal jubeln durfte. Das Resultat von 2:13 war am Ende nicht unverdient.

Ein wenig enttäuscht war ich von der Stimmung der Gästefans. Ich dachte eigentlich, dass da jedes der 16 Liga-Spiele wie ein Party gefeiert werden würde, aber es gab während des Spiels sehr viele ruhige Phasen und auch der Torjubel wurde mit jedem weiteren geschossenen Treffer eigentlich immer verhaltener. Für alle Traditionalisten dürfte es allerdings durchaus das richtige Ambiente gewesen sein. Eine kalte, aber gut gefüllte Halle, viele Tore, Wunderkerzen und frisch gegrillte Würstchen. Das gebotene Eishockey war zwar nicht das Gelbe vom Ei, aber man kann eben nicht alles haben. Respekt haben sich in jedem Fall die wenigen, aber lauten Heimfans verdient, die selbst bei einem hohen Rückstand noch getrommelt und gesungen haben.

Für uns ging es dann im Anschluss nach Frankfurt an den Flughafen um das dortige Hooters zu testen. Allerdings kann von uns keine Empfehlung ausgesprochen werden, denn in dem Laden herrschten eisige Temperaturen. Ganze zwei Mädels bedienten die wenigen Gäste in ihren Jacken(!!!). Irgendwie hat man doch da die Firmenphilosophie nicht mal ansatzweise verstanden. Nicht mal die Toilette kann man dort empfehlen, denn das Hooters hat keine eigene und so muss man die außerhalb nehmen. Wäre nicht so schlimm, aber wenn dann einer am Pissbecken steht und Dich freundlich anlächelt wenn Du reinkommst, dann denkst Du Dir noch nichts dabei. Aber wenn Du dann im Augenwinkel siehst, dass er sich gerade einen runterholt und Dich dabei beobachtet wie Du gerade Wasser lässt, dann ist der Abend insgesamt nicht als Erfolg zu werten. Deswegen ab nach Hause und auf die warme Couch.