Letzter gegen Erster

 

  Ein Bericht von Thomas Steinert

Nun war es soweit. Mannheim mit gutem Vorsprung auf Platz 1 der Tabelle und mit einem eventuellem Heimsieg gegen Hamburg uneinholbar als Erster in die Play-Offs. Das Problem an der Sache: Nach einer 0:4 Packung in Augsburg hatt eich mich bereits vor Wochen für den Duisburg-Bus der SCMA angemeldet. Da die Abfahrt auf 12.30 Uhr gelegt wurde, musste ich mir auch noch unnötigerweise einen halben Tag Urlaub nehmen. Zähneknirschend füllte ich den Urlaubsantrag aus und machte mich am Freitag Mittag gegen 11.45 Uhr nach Mannheim auf.

Das erste Problem wartete bereits in Form eines Parkplatzes auf mich. Am Friedrichspark direkt konnte ich nicht parken und im Hafen war Dank der von den anliegenden Firmen belegten Plätzen eigentlich keine Möglichkeit sein Auto abzustellen. Nach einer kleinen „Hafenrundfahrt“ wurde es mir dann aber zu bunt und stellte das Auto auf einem der Plätze ab. Freitag Nachmittag konnte ja nicht mehr soviel passieren.

Im Bus an diesem Tag knapp 30 Leute und jede Menge Platz. Von unserem Busfahrer Günther hatte ich schon Erzählungen gehört. Auch heute durfte keiner im hinteren Bereich das Handy anlassen, da Günther den Verlust der Einspritzpumpe befürchtete. Ja, ihr lest richtig. Handys aus und keine Diskussion.

So ging es dann relativ zügig über die A3 Richtung Nordrhein-Westfalen vorbei an diesem hässlichen Dom zu Kölle und den Flutlichtmasten der Bayarena in Leverkusen. Unterwegs trafen wir dann auch noch auf den anderen Adler-Fan-Bus, der von den Eberbachern organisiert wurde. Auch da lag die Anzahl der Mitfahrer bei geschätzten 30 Leuten. Wir waren eh viel zu früh in Duisburg, durften aber mit Günther noch eine kleine Stadtrundfahrt in Duisburg machen. Diese schillernde Metropole im Westen Deutschlands mit seinem vielen schönen Ecken und Sehenswürdigkeiten wurd einmal umkurvt. Warum sein Navigationssystem dieses Strecke vorschlug wird für immer ein Geheimnis bleiben. Vielleicht steckte aber auch die Einspritzpumpe dahinter, die eventuell durch das ein oder andere eingeschaltene Handy im hinteren Bereich auch Konsequenzen auf das Navi ausübte. Man weiß es nicht.

Gegen 17 Uhr waren wir dann an der LKW-Arena in Dühsberg. Ein kurzer Plausch mit vielen bekannten Gesichtern und eine Curry-Wurst verkürzten uns die Zeit bis zum Eintritt. Im Gegensatz zu meinem ersten Besuch wurde man heute eher lasch kontrolliert. Aber auch Doppelhalter und Fahnen waren heute mal kein Problem. Schnell wurde der Gästeblock beflaggt und eine Runde durch die noch sehr leere Halle gedreht. Dann geschah etwas merkwürdiges und ich als Adler-Fan musste nachdenken, wann das zum letzten Mal vorgekommen war. Unsere Mannschaft lief ein und keiner pfiff sie aus. Ok, die Anzahl der Leute in der Halle hielt sich in Grenzen, aber es war nicht wirklich ein negativer Ruf oder Pfiff zu hören. Das ist man als Mannheim-Fan nicht wirklich gewohnt.

Mannheim legte los wie die berühmte Feuerwehr und auf Vorlage von Fata und Robinson schloss Methot trocken aus kurzer Distanz ab. Duisburg hingegen scheinbar mehr als geschockt, den mit Eishockey hatte das Ganze der Gastgeber weniger zu tun. Da lief wirklich gar nichts zusammen. In Spielminute 13. dann wieder in Überzahl die gleiche Kombination: Fata, Robinson, Methot, Tor. Die gut 80 Adler-Fans mit ein bisschen Stimmung, aber insgesamt war es für die Anzahl der Anwesenden viel zu ruhig und irgendwie total langweilig. Dazu mussten sich einige am Wellenbrecher festhalten um nicht vorzeitig von den Sanitätern „abgeführt“ zu werden. Nun ja, ich hatte ja eigentlich auch noch weniger erwartet und von daher überraschte mich die Pausenführung von 2:0 doch sehr.  

Das zweite Drittel begann und Duisburg zeigte, dass sie doch Eishockey spielen konnten. Die Adler schalteten in den Rückwärtsgang und nach ein paar Minuten dann wenigstens in den ersten, aber Duisburg konnte durch Kampf zum Ausgleich kommen. Jetzt wurde es auf der Tribüne gegenüber von uns auch wieder etwas lauter und belebter. Die Mehrheit der 2450 Zuschauer versuchte Stimmung zu machen.

In der 45. Spielminute dann sogar der zwischenzeitliche Führungstreffer der „Rotschwänze“. Mannheim brauchte ein paar Minuten bis sie sich gefangen hatten. Forbes und Trepanier erzielten innerhalb von zwei Minuten die erneute Führung, die aber kurz vor Ende noch einmal egalisiert wurde. Es ging also in die Verlängerung. Da brauchte Duisburg genau 47 Sekunden um Pelletier zu überwinden. Dzieduszycki (äh, Gesundheit) war der Matchwinner für die Füchse.

Auch wenn der Endstand und die zwei verlorenen Punkte ärgerlich waren, so konnte ich mich immerhin über einen Punkt freuen. Die Konkurrenz tat am gleichen Abend in den anderen Hallen ja nun wahrlich wenig dafür zu Mannheim aufzuschließen. Da ich vorher mit höchstens einem Zähler gerechnet hatte, war für mich zumindest die Welt weiterhin in Ordnung. Natürlich sollte man sich beim Tabellenletzten nicht mit einem Punkt zufrieden geben, aber wenn es praktisch für beide Teams um nichts mehr geht, dann ist klar das es kein Eishockey-Leckerbissen wird.

Die Heimfahrt verlief ohne nennenswerte Störungen. Auch Günther und seine Einspritzpumpe kamen unversehrt in Mannheim an.