Derbyzeit in der Regionalliga Hessen

 

  Ein Bericht von Thomas Steinert

Nachdem ich an diesem Freitag aus beruflichen Gründen nicht nach Hannover zum 7:2 Sieg der Adler fahren konnte und zufällig noch einen Termin in Frankfurt hatte, besuchte ich mit Maike nach einem kurzen Shoppingbesuch auf der Zeil das Spiel der Young Lions gegen den ehemaligen Bundesligisten EC Bad Nauheim.

Als wir an der Eissporthalle in Frankfurt eintrafen leuchtet erstmal die komplette Gegend im Schein der Bengalos, die die gerade mit der U7 ankommenden Nauheimer abfackelten.

Wären wir fünf Minuten vorher an der Halle gewesen, hätten wir nicht in der Kälte für unsere Karten anstehen müssen. So teilten wir uns mit gut 300 Nauheimern und ein paar Lions-Fans die Schlange an der Kasse.

Schon vor der Halle traf ich auf die ersten bekannten Gesichter aus der Kurstadt, ehe wir innen drin mit Balrog und Thor von der Chaos Crew auch noch bekannte Gesichter auf Lions-Seite entdeckten. Zudem traf ich auch den Mann mit dem legendären Eintracht-Trikot von Jiri Lala, der in Mannheim auch des öfteren vorbeischaut.

Der Stehplatz war zur Hälfte für die Nauheimer abgesperrt. Dieser Teil war auch gut voll, lediglich die Anzahl der Frankfurter war ein bißchen schwach für dieses Spiel. Insgesamt schätze ich die Zuschauerzahl an diesem Abend auf 1200. Davon bestimmt 700 rote Teufel.

Das Spiel begann um 20 Uhr und war spielerisch nicht wirklich erwähnenswert. Mein Gott, quo vadis Bad Nauheim?

Es muss für einen Fan der Rot-Weißen wirklich schwer sein diese Art von Hockey nach erfolgreichen Tagen in der Bundesliga mit dem VfL und dem EC in der 2. Liga solches Eishockey zu ertragen. Letzte Saison war bei den Verantwortlichen noch die DEL ein Thema und jetzt spielt man in der Regionalliga. Man kann nur hoffen, dass es schnell wieder nach oben geht, denn ansonsten wird sich der EC für immer aus dem Profieishockey verabschieden müssen.

Der Fanblock der Nauheimer in der Frankfurter Kurve wurde durch den Megaphon-Men der „Fanatics Nauheim“ angeheizt. Dumm war nur, dass dieser immer zu den Lions-Fans schielte und eigentlich nur bedacht drauf war eine möglichst gute Figur zu machen und die nötige Coolness raushängen zu lassen. Das einzige was raushing war allerdings seine Wampe und die war nicht schön anzusehen. Vielleicht sollte man die Stimmung auch vom Spielgeschehen abhängig machen und nicht dauernd die generischen Fans im Blickfeld haben.

Die wenigen anwesenden Lions-Fans waren nicht bereit zu antworten und somit war die Partie zumindestens auf den Rängen sehr einseitig. Das Spiel ist zwar vom Ergebnis her auch sehr klar, aber lange Zeit sah es nicht unbedingt danach aus. Am Ende schaffte man doch noch das zweistellige Ergebnis. Auf Nauheimer Seite gab es mit Ingo Schwarz im Tor und Steffen Michel zwei Bekannte, wobei Letzterer ja sein Können auch schon beim MERC unter Beweis stellte. Dazu kam Martin Williams, der vor ein paar Jahren mal zum Kader der Lions gehörte.

Die Nauheimer Fans feierten den Sieg und verabschiedeten sich mit einer fetten Rauchbombe in der Halle.