Eishockey vom Feinsten

 

  Ein Bericht von Thomas Steinert

Für uns ging die Tour zum Kolin Cup erneut etwas früher los wie bei den meisten anderen Adler-Fans. Wir hatten uns das Spiel des SC Bern gegen Genf im beschaulichen Bergörtchen Grindelwald ausgesucht.

Vorher ging es aber direkt nach Zug zur Schlüsselübergabe unserer Unterkunft. Halt nein, unser dritter Mitfahrer Andi musste noch ins Carhartt-Outlet in Weil am Rhein um die schwächelnde deutsche Wirtschaft in die Gegenrichtung zu lenken.

Vor dem Outlet trafen wir dann auf einen 7-Sitzer mit uns sehr bekannten Leuten, die wir bis Zug auch nicht mehr aus dem Rückspiegel bekamen.

Kurz nach 16 Uhr trafen wir an der Zivilschutzanlage in Zug ein, bekamen von einem Mitarbeiter der Stadt den Schlüssel für unsere Unterkunft und noch einige Sache erklärt. Man muss sagen, dass der Name Zivilschutzanlage sehr nett formuliert ist, denn das Ding ist wirklich ein reiner Bunker ohne Fenster aber dafür mit einer Belüftungsanlage. Sauber war er in jedem Fall und für 10€ die Nacht war es völlig ok.

Gegen 18 Uhr tauschten Thorsten und ich den dritten Mitfahrer gegen Tanja, Andra und Holger aus und los ging es über Luzern, bzw. direkt durch Luzern wegen Stau und irgendwelchen gesperrten Straßen, rüber Richtung Interlaken und weiter nach Grindelwald. Für die 116km rechnete mir mein Navi fast zwei Stunden vor und damit war klar, dass wir einige Höhenmeter zu bewältigten hatten.

Um kurz vor 20 Uhr fuhren wir nach Grindelwald rein, brauchten aber ein paar Minuten bis wir die Halle gefunden hatten. Die eingegebene Adresse war nicht ganz identisch mit der Tatsächlichen. Nach erfolgloser Parkplatzsuche ging es dann ins Parkhaus unter der Eishalle. Wir nahmen dann den direkten Weg nach oben und kamen glücklicherweise hinter der Kasse raus, so dass wir die 15 Franken nicht mehr berappen mussten. Mein von mir über alles geliebter Schwager Jens war schon einige Stunden zuvor mit dem Motorrad in Grindelwald aufgeschlagen und hatte, nicht weit von der Halle entfernt, sein Zelt auf dem Campingplatz in die Gegend gestellt. Ich fand ihn trotz der gut 650 Zuschauer recht schnell. Er und Thorsten freundeten sich mit 10-Franken-Wodka-Red-Bull an und zudem sahen wir ein recht schnelles und intensives Spielchen beider Mannschaften. Bereits in Minute Drei netzte Bordeleau für Bern ein und ließ die anwesenden Fans jubeln. Leider gab es trotz der zahlreichen SCB-Anhänger keinen einzigen Gesang an dem Abend. Aber wie wir wissen zählen die Testspiele in der Schweiz nicht zu den Publikumsmagneten und können auch beim Thema Atmosphäre nicht mal ansatzweise mit den Spielen der Nationalliga A mithalten.

In der Pause besuchte ich dann Bettina im Stadion-Restaurant. Wir kennen uns mittlerweile seit einigen Jahren (der Spengler Cup 2001 wars) und sehen uns ab und an mal bei verschiedenen Spielen in der Schweiz. Bis vor einiger Zeit war sie glühende Anhängerin des SCB, hat aber leider durch Umzug und Job nicht mehr soviel Zeit fürs Eishockey. Auf jeden Fall ist es immer wieder schön sie wiederzusehen.

In Drittel 2 legte Genf dann eine Schippe drauf und führte nach den zweiten 20 Minuten nicht unverdient mit 2:1. Bern merkte man die harte Trainingswoche in Grindelwald an und soweit wir wussten waren bei den Bären auch sechs Stammspieler nicht mit dabei. Nach einer weiteren Pause und einigen Jens-und-Thorsten-10-Franken-Wodka-Red-Bulls ging es dann ins letzte Drittel in dem Genf das hohe Tempo halten und die Trefferquote auf vier hochschrauben konnte. Bern blieb es verwehrt ein weiteres Törchen zu erzielen und Servette gewann das Spiel damit 4:1. Wenn die in der Saison genauso spielen, dann ist Genf vielleicht auch mal der ganz große Wurf in der Liga möglich. Letztes Jahr hatte es ja "nur" zum Vize gereicht.

Nach dem Spiel ging es direkt ins Parkhaus in dem wir eigentlich rechneten unsere Ersparnisse los zu sein, aber mit zwei Franken fürs parken konnten wir gut leben. Mit vielen anderen Autos schlängelten wir uns die einzige Verbindung Grindelwalds zum Rest der Schweiz hinab und fuhren noch nach Interlaken um etwas zu essen. Gaaaaanz rein zufällig stand da auf einmal ein Hooters am Wegesrand und wir entschieden uns dort zu speisen. Das Essen war ok, die Mädels jetzt nicht wirklich der Rede wert.

Danach ging es auf gleichem Weg wieder zurück Richtung Zug und gegen 1 Uhr hatte uns der Bunker wieder.