Ein Bericht von
Matthias Platzer
So.
Hallo erst mal. Ich weiß ja nicht, ob ihr es alle mitbekommen habt, in euerem
Hanft Fieber,
aber es war mal wieder
soweit: Der Deutschland-Cup wurde bereits zum vierten Mal in der Preussag Arena
in Hannover ausgetragen. Und da ich kleiner Wicht bei den letzten drei
Auftritten der Zach-Buben in dieser Halle immer dabei war, machte ich mich am
Samstag (08.11.03 Anmerkung der Red.) auf den Weg Richtung Norden- (der Sonne
hinterher, ejo was geht? ...die Sonne scheint auch hier...) Tschuldigung.
Da
mein Auto nicht alleine mit mir bis da hoch wollte, schaute ich mich nach einer
anderen Mitfahrgelegenheit um. Im Hessischen wurde ich fündig. Genauer gesagt
wurde mir ein Platz im Fan- Bus der roten Teufel Bad Nauheim angeboten. Ich
sagte zu, doch dann kam mir, dass das doch die waren die letztes Jahr in ihren
Play-Offs ganze Raststätten auseinander nahmen. Ach ei je. Aber ich lies es mal
auf mich zukommen.
In
Herrgottsfrühe machte ich mich also auf, um dann um Viertel vor Neun am
Eisstadion Bad Nauheim zuzusteigen. Kaum saß ich drin, wurde ich mit den netten
Worten wie Mannheimer A.........., etc. begrüßt.
Aber da ich ja etwas
Charme besitze, dauerte es nicht lange und hintere Teil des Busses war ganz
angetan von mir. Vielleicht lag es auch an meinem Borussen Herz. Denn da saßen
ja nur VFL-Anhänger rings um mich.
Aber
mal zum Punkt zu kommen. Ich konnte mich bis 9.11 Uhr wehren, dann geschah es-
ich hatte ein Bier in der Hand.
Aber was tut man nicht
alles... Ich hatte gerade dieses Pils in mich reingeleert und war am frühstücken,
da wurde schon vor mir das erste Mal die Wodka-Flasche gezückt. Aber sie wurde
auch wieder ungeöffnet eingepackt. Oh man, das konnte ja was werden. Wie das
Leben so spielt blieb sie aber nicht in diesem gottverdammten Rucksack. Und als
mir dann eine „Ahoi-Brause“ gereicht wurde wusste ich was kam. Aber ich überlebte
es.
Nach
zwei zehnminütigen Pausen kamen wir in Hannover an und parkten. Ich wusste bis
dato noch nicht wie weit man von der Arena wegparken kann. Man lernt halt immer
wieder was.
Ich also rein in die
Halle. Drinnen wurde ich mit Sätzen begrüßt die mir sehr halfen mich wieder
im BRD-Land zurechtzufinden.
Von "du bist dieses
Mal aber zu spät" bis hin zu "jetzt stimmt das Banner Bild
Deutschland wieder- deine Fahne hat hier gestern gefehlt" war so ziemlich
alles dabei. Beim Aufhängen des besagten Banners war mir so ein kleiner
Dresdner behilflich, Danke Jörg. Dann machte ich mich auf den Weg Richtung
meines super Sitzplatzes. U 11 Reihe 2 Platz 16. Also praktisch direkt auf dem
Eis. Und ich war ja auch bester Dinge. Aber ich wurde auf dem Weg sozusagen erst
festgehalten und dann noch entführt. In den Stehplatzbereich. Danke Nathalie
(Harzer Biervernichtungsanlage).
Der
Fanblock war meiner Ansicht nach recht gut gefüllt. (Was man vom restlichen
Stadion nicht behaupten konnte. 4900 Zuschauer in der Halle sind recht wenig)
Somit war es doch recht schwer die Stimmung vom Stehplatzbereich auf die anderen
Ränge zu übertragen. Und hinzukam dann noch das die Schweizer im ersten
Drittel ziemlich wach und körperlich engagiert waren. Ich dachte mir schon- nah
hoffentlich kaufen die uns jetzt nicht den Schneid ab. Aber außer das wir den körperlichen
Druck annahmen und dagegenhielten kam auch nichts Zählbares auf beiden Seiten
heraus. Und dies änderte sich auch erst Mitte des zweiten Drittels. Serikow der
über sich hinauswuchs schoss erst aus allen Lagen, um dann auch noch gleich
zweimal belohnt zu werden. Ok, das Zweite war bei einer 5:3 Überzahl. Aber
trotzdem er war ständig drauf und dran den eigentlichen Unterschied zwischen
den Eidgenossen und des BRD Teams wieder herzustellen. Als dann Kopitz noch
gleich zu Beginn des Schlussabschnittes das 3:0 markierte war wieder alles in
trockenen Tüchern. Der Anschluss und das Empty-Net-Goal waren nur noch
Ergebniskosmetik. 4:1 und die Schweizer wussten wieder wer das Ricola erfunden
hat.
Das Highlight meiner Ansicht nach war die Humba im Schlussdrittel bei der der
Vorbrüller doch glatt das „U“ vergaß und sich der gesamte Stehplatz in
Fluten von Lachtränen ergoss. Was man auch nicht vergessen darf zu erwähnen,
waren die Jungs aus Bremerhaven die ihr Banner erst links herum aufhingen, dann
schief, als wenn sie noch nie gesehen hätten was Gerade ist und sich zum
Schluss noch ärgerten, dass der Fanblock sie erst darauf aufmerksam gemacht hat
und danach (die waren echt neben sich gestanden) sich lustig über sie machte.
Achso,
und Einer hatte wohl am Abend zuvor zulange getagt. Denn er schlief das erste
Drittel mitten im Fanblock über drei Stufen liegend, um sich dann in der
Drittelpause in den Außenbereich zu legen. Scheinbar war es ihm „drin“ zu
laut???
In den Drittelpausen wurden natürlich wieder ganz viel Nettigkeiten mit den
bekannten Gesichtern ausgetauscht und „Obi“ immer mal wieder zu einer „Sicherheitshalben“
geschickt.
Das Abendspiel lies ja vom Papier her einen Kracher vermuten. Aber da es eher an
ein DEL-Länderkampf USA- Kanada hinauslief und noch dazukam, dass die Söhne
des Mutterlandes des Eishockeys lieber sich zum Duschen getroffen hätten als
zum Spielen war es ein doch zähes Abendspiel. Die USA war in keiner Situation
gefährdet und spielte sich einen verdienten 4:1 Sieg über die
Arbeitsverweigerer aus Kanada heraus. Dies erinnerte mich an das Hockey unserer
Adler aus Mannheim.
Nach
Spielende verabschiedete ich mich von allen netten Leuten, die ich seit Langem
mal wieder gesehen habe und versuchte zum letzten Mal an diesem super Tag „Ahua’s“
Handtasche zu klauen. Dies missglückte mir und so musste ich ohne Souvenir zum
Bus zurück.
Die Heimfahrt war sehr amüsant, da alle doch noch etwas Alkoholisches zu sich
genommen hatten. Abschließend kann ich nur sagen: (ach das sage ich ja jedes
Jahr) „Wer nicht dabei war hat was verpasst.“
Und die Busfahrt war bis auf den doch recht verbreiteten hessischen Dialekt auch
in Ordnung. Danke Nadine für die Einladung.
Ich freu mich auf Basel und den Swiss Cup.
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