Shoppen in Weil am Rhein |
An diesem Tag sollte es
für mich eigentlich zu einem Einkaufsbummel nach Weil am Rhein gehen.
Nichtsdestotrotz suchte ich mal vorsorglich die Homepages der Schweizer
Eishockeyvereine rund um Basel ab, ob man nicht noch irgendwo ein
Spielchen mitnehmen könnte. Aber leider tat sich kein Spiel zur
passenden Vor- oder Nachmittagszeit auf. Erst als ich meine Suche
schon einstellen wollte, schaute ich mal beim EHC Herrischried nach.
Der Ort ist im südlichen Schwarzwald beheimatet und dessen 1.
Mannschaft spielte früher mal in der Regionalliga von Baden Württemberg
mit. Mittlerweile ist man aus verschiedenen Gründen aber in den
Spielbetrieb der Schweiz gewechselt.
Mit Freude nahm ich zur Kenntnis,
dass um 11 Uhr ein Juniorenspiel gegen den ERC Waldbronn stattfinden
sollte.
Nach meiner Rückkehr
aus Köln in der vergangenen Nacht blieb nicht viel Schlaf übrig, ehe
es auf die A5 Richtung Süden gehen sollte. Der angekündigte
Wintereinbruch blieb in der Rheinebene aber aus. In Weil am Rhein ging
es dann auf die A98 und weiter per Landstraße an der Schweizer Grenze
lang. Bis Herrischried waren es dann noch ein ein paar Kilometer, die
es auch nur bergauf ging. Dafür wartete der Zielort auf 900 Metern Höhe
in einem winterlichen Zustand und jetzt wusste ich auch wo der
Wintereinbruch sich versteckt hatte.
Die Halle war recht
schnell gefunden und lag recht idyllisch in der weißen Winterwelt des
Südschwarzwalds. Neben der recht netten Stadionkneipe oberhalb der
Auswechselbänke gab es noch eine kleine und gemütliche Bar in einer
der Ecken. Faire Preise und mit Liebe geschmierte Brötchen warteten
dort. Auf jeden Fall erwähnen sollte man noch die Kletterwand in der
Halle, die scheinbar vor allem im Sommer genutzt wird. Hatte ich so
auch noch nicht gesehen. Aber auch andere Kuriositäten gab es an
diesem Mittag noch für mich. Die Mannschaften auf beiden Seiten waren
sehr durchmischt. Da war vom 90cm-Grundschul-Zwerg bis zum
Juniorenspieler alles dabei. Ich war gespannt wie man das einigermaßen
fair gestalten wollte. Es war aber gar nicht so schwer, denn es wurde
drei Blöcke unterschiedlicher Altersklassen gebildet. Immer traten
die jeweiligen Altersstufen gegeneinander an. Alle 90 Sekunden wurde
die Partie unterbrochen. Das hemmte natürlich den Spielfluss
ungemein, war aber die fairste aller Lösungen.
Die zwei älteren
Altersklassen neutralisierten sich weitesgehenst und die meisten der
insgesamt acht Tore fielen bei den ganz Jungen. Spielniveau war ok,
wenn auch gleich nicht so, dass es mich vom Hocker riss. Äh, ich
stand natürlich am Rande der Bande. Aber wie gesagt, die
Unterbrechungen aller 90 Sekunden taten dem Spiel auch nicht wirklich
gut. Herrischried siegte recht deutlich mit 6:2 über den ERC
Waldbronn.
Die Zuschauer bestanden
fast ausschließlich aus Spieler-Eltern, sonstigen Verwandten und
Betreuern. Ein paar Anhänger aus Waldbronn hatten auch den Weg
gefunden und die Kids auf der kleinen Tribüne schmissen öfter mal
eine Sirene an um ihre Mannschaft zu unterstützen. Insgesamt werden
es wohl um die 60 Zuschauer gewesen sein.
Kurz nach 13 Uhr ging es
dann wieder zurück ins schneebefreite Flachland und nach Weil am
Rhein. Leider fand ich dort nicht was ich suchte und begab mich auf
die A5 gen Heimat. Die Autobahnsperrung zwischen Freiburg und
Karlsruhe nahm ich gelassen. Da sollte heute eine Brücke gesprengt
werden und dementsprechend war eine Umleitung eingerichtet worden. Als
ich kurz vor der besagten Stelle war und eigentlich eine
Alternativroute fahren wollte, wurde im Radio von nicht einmal 2km
Stau gesprochen. Also alles über den Haufen geworfen und den kleinen
Stau in Kauf genommen. Der war auch nicht das Problem, sondern die
ewige Warterei auf der Landstraße. Die Verkehrsführung war gelinde
gesagt beschissen und so verlor ich zwei Stunden meiner wertvollen
Zeit irgendwo in der Pampa. Mit mir noch einige tausend andere
Autofahrer. Dann gab es noch ein wenig fahrerisches Geschick und ein
paar Abkürzungen, bevor es wieder auf die A5 zurückging. Ab da dann
im Eiltempo nach good old Ladenburg.
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