Wir fliegen zum Saturn

 

  Ein Bericht von Thomas Steinert

Wir schreiben Dienstag, den 18.11.03. Es ist 14.30 Uhr als wir uns am Eisstadion zu Mannheim treffen, um uns in Richtung Ingolstadt aufzumachen.

Ingesamt 9 Leute verteilen sich auf zwei Autos. Waiters Zafira war schon öfter die Grundausstattung für geniale Fahrten (Berlin, Iserlohn...) und scheint auch heute wieder legendär zu werden. Auf der hintersten Reihe sitzt, besser gesagt liegt Michaela und schläft die Versäumnisse der letzten zwei Wochen wieder auf. Auf der Mittelbank fummeln bzw. sitzen Maike und Flo und direkt hinter Waiter hat noch Stefan Platz genommen. Im zweiten Auto, dass von Bobby angeführt wird sitzen noch Fritz und Löffel.

Auf den ersten 100 Kilometer werden wir von kopfschmerzender Musik begleitet. Schön, dass waiter irgendwann mal die Kassette wechselt, nicht schön, dass die Musik noch schlimmer wird. Der geneigte Leser wird sich jetzt fragen was da lief. Ich kann nur soviel sagen: Es soll angeblich Musik gewesen sein, hatte aber mehr was von melodielosem Gekreische ohne Sinn und Verstand.

Der erste Stopp wurde auf einem kleinen Parkplatz gemacht. Der Grund war ich, denn ich hatte das Gefühl gleich zu platzen. Waiter steuerte einen wundervollen Parkplatz mit ungefähr 5 Bäumen an und da außer einem Bauordnungsamtfahrzeug und einem BMW mit rauchender, neben dem Auto stehender Fahrerin niemand zu sehen war, parkte er natürlich direkt neben der Dame. Ich bedankte mich noch freundlich bei waiter für diesen Service mit diversen Schimpfworten als Michaela aufwachte und mit ungläubiger Miene ein WC suchte, um mir dann vorzuhalten, wir hätten doch auf einen Rasthof fahren können.

Nach kurzer Erklärung und der Bitte um Verständnis (auch vor der drohenden Flutwelle in Waiters Auto) versprachen wir den Damen einen baldigen Stopp auf einem Autohof.

Irgendwo zwischen Crailsheim und Nürnberg machten wir eine kurze Pause bei Burger King, bevor es weiter Richtung Ingolstadt ging.

Die Arena war recht schnell gefunden und wir waren gespannt was uns erwarten würde. Wir betraten die Halle und mussten feststellen, dass da ein wirklich entzückendes Stadion in die Welt gepflanzt worden war.

Der Gästeblock erwies als klein aber fein und so warteten wir auf die Scharen der Adler-Fans, die da noch kommen sollten. Kurz vor Spielbeginn war dann klar, dass es nicht mehr viele werden würden, denn außer uns neun Leuten hatten sich noch ganze drei Adler-Fans nach Ingolstadt „verlaufen“. Juhu, wir waren zu Zwölft! Ok, ich gebe zu, nach drei Niederlagen in Folge und einer desolat aufspielenden Mannheimer Mannschaft war außer die Aussicht auf ein neues Stadion heute nicht viel zu erwarten.

Im Kader des ERC stand auch Yves Racine, der erst wenige Tage vorher nach seiner Suspendierung in Mannheim nach Ingolstadt gewechselt war. Nachdem nun der Gästeblock endgültig mit Studenten, älteren Herrschaften aus der Umgebung und ein paar Landshutern gefüllt war, konnte das Spiel beginnen.

Das erste Drittel brachte nichts zählbares auf beiden Seiten. Auch die Fans des ERC waren irgendwie nicht so wie sie mir eigentlich bekannt sind. Hatte die viel lauter in Erinnerung. Aber ok, es war ein Dienstag und ich kenne die Dienstagsspiel aus Mannheim und da ist die Stimmung einfach eine Andere, als beispielsweise an einem Freitag.

Abschnitt Zwei brachte den Mannheimern drei Tor in rund fünf Minuten. Erst traf Corbet, dann Junker und dann noch Chancentod Kennedy zur 3:0 Führung. Wir rieben uns verwundert die Augen und konnten kaum fassen, dass unsere Mannschaft in der Höhe führte. Jimmy Waite musste seinen Kasten verlassen und für Leo Conti Platz machen. Zweieinhalb Minuten vor dem Ende des Drittels traf Harney für die Hausherren.

Es waren 2,44 Minuten gespielt, als Roach auf 4:1 erhöhte. Nun sangen wir (so laut es ging) mit den Landshutern zusammen und durften knapp fünf Minuten vor Ende noch das 5:1 durch Podollan bejubeln. Allerdings ließ sich der Mann mit der Nummer 9 wirklich viel Zeit bei diesem Treffer. Nach feiner Vorarbeit von Edgerton schloss er nicht gleich ab, sondern wartet erst mal ein paar Sekunden freistehend vor dem Tor für Conti.

Ergebniskorrektur von Seiten der Ingolstädter, die kurz vor dem ende noch auf 2:5 verkürzen konnten.

Man zelebrierte noch eine Humba und sang noch ein paar Liedchen, bevor wir uns auf den Heimweg machten.

Da wir auf ausgewogene Kost sehr viel Wert legen, aßen wir auf dem Rückweg noch bei Mc Donalds, bevor die Fummelei wieder anfing und ich bis kurz vor Mannheim meine Augen schloss, weil ich dem „Treiben“ einfach nicht mehr zusehen konnte und die „Kuschelmusik“ von Waiter mich sanft in den Schlaf wog.

Alles in Allem eine gute Dienstag-Auswärtsfahrt.

Danke an meinen Fahrer und allen die dabei waren.