Fencheltee und weißes Twix |
Nachdem unsere Helden sich ja bereits am
Freitag zu Hause mit einer knappen Niederlage
gegen die DEG abgeben mussten, hatte ich persönlich auch nicht
viel Hoffnung für das Spiel gegen den bis dahin ungeschlagen Tabellenführer
aus Ingolstadt. Beginnen
möchte ich meinen Bericht aber jedoch am Samstag, denn dieser Vorabend
erklärt auch einige Dinge im nachfolgenden Bericht. Während
ich noch am Vorabend als Böhser Onkel quer durch die Festhalle in
Frankfurt pogte, machte sich unser Fahrer vom Sonntag auf zum
„Heidelberger Herbst“. Obwohl
wir gegen 2 Uhr ebenfalls noch in Heidelbergs Kneipen einkehrten,
erreichten uns lustige Geschichten über Thorstens vergangene Stunden.
Nach Erzählungen von Matze und Jens musste er sich an diesem Abend
intensivst mit dem Alkohol angefreundet haben und verbrachte zu später
Stunde ca. 60 Minuten auf dem Klo in der „Destille“. Auch die
Hautfarbe musste wohl die eines Toten um Längen übertroffen haben. Wir
waren gespannt welches leidvolle Gesicht uns am Morgen danach wohl
begegnen würde. Michaela
und ich zogen noch in ein Fast-Food Laden und schlichen gegen halb 4 ins
Bett. Matze schlief ca. 3 Stunden an seinem Arbeitsplatz (Kindergarten),
ehe er sich einer Dusche unterzog und zu uns nach Ladenburg kam. Jens
lud sich Samstag Abend mit nach Ingolstadt ein und knappe 12 Stunden später
wieder aus. Der Melonenschnaps hatte seine Wirkung offenbar nicht
verfehlt. Nach
gepflegten 6 Stunden Schlaf machte ich mich daran Brötchen zu besorgen,
denn wir hatten zum Intercontinental-Frühstück geladen. Thorsten
schickte ich eine SMS mit dem Hinweis, wir hätten auch Rollmops
anzubieten. Er lehnte dankend ab und verwies auf die Einladung zum
Mittagessen bei seinen Eltern. Ok, also fahrtüchtig schien er schon
mal. Gegen
13 Uhr traf er dann ein. Zwieback war allerdings das Einzige was er bis
dahin gegessen hatte. Nichtsdestotrotz sah er fit aus und gegen 13.45
Uhr starten wir dann zu viert nach Oberbayern. Matze nahm mit Nina auf
der Rückbank platz und ich verkörperte den schlafenden Beifahrer. So
konnte ich meine Schmerzen, die ich mir am Vorabend beim „tanzen“
zugezogen hatte, ein wenig auskurieren. Es
war noch keine halbe Stunde vergangen, als Thorsten von Nina die erste
Tasse Kamillen-Fencheltee bekam. Sowas hatte es auch noch nie gegeben.
Kein Tropfen Alkohol in diesem Auto, aber Tee und Wasser ohne Ende. Dazu
schmiss Matze in seiner Großzügigkeit noch ne Runde „Twix White“
und alle mampften Ihren Riegel. Auch bei unserem Fahrer blieb der Riegel
drin. Wir waren erfreut. In
nur 2,5 Stunden erreichten wir nach einer Hochglanzleistung von Thorsten
die Audimetropole. An
der Saturn-Arena standen schon etliche Adler-Fans herum. Ich hatte mit
dieser Anzahl beileibe nicht gerechnet. Kurz vor Einlass tauschte ich
mich noch mit Kay, einem der Fanbeauftragten der Ingolstädter aus. Ab
zum Banner aufhängen und direkt in den Gästeblock. Das
Spiel begann äußerst hoffnungsvoll für unsere Adler. Nach nur 62
Sekunden konnte Healey Torhüter Waite überwinden. Ein herrlicher
Treffer. Marco
Sturm war es noch im ersten Drittel, der Huet überwand und zum
Ausgleich einnetzte. Ingolstadt
hatte etwas mehr Spielanteile, die Adler jedoch einen bärenstarken Torhüter
im Gehäuse. Das
zweite Drittel brachte wieder jeweils einen Treffer auf
beiden Seiten. Zunächst waren es die Panther, die im Powerplay
die Scheibe gut liefen lassen und dann zum 2:1 vollstreckten. Kurze
Zeit später erzielte Corbet allerdings den Ausgleich. Waite sah alles
andere als gut aus. Drittel
Drei brachte dann die Führung für die Adler. Ein satter Schuss von
Butenschön konnte vom Ingolstädter Schlussmann zwar pariert werden,
aber der Nachschuss von Healey zappelte dann doch im Netz. Für
meinen Geschmack waren die Adler im letzten Drittel die bessere
Mannschaft, aber einige fragwürdige Schiedsrichterentscheidungen von
Herrn Willy Schimm animierten den Gästeblock zu Schmährufen in dessen
Richtung. Bei einem Zweikampf verlor Marco Sturm seinen Helm und kurvte
noch locker lässig seine Runden weiter. Normalerweise hätte er dafür
zwei Minuten sehen müssen. Schimm schickte aber lieber zwei Mannheimer
raus und ca. eine Minute später noch Groleau. Man überstand die
Unterzahl unbeschadet. In der letzten Minute ließ es sich Herr Schimm
nicht nehmen Pyka wegen angeblichen hohen Stocks nochmal auf die
Strafbank zu verdonnern. Ingolstadt nahm Waite aus dem Tor und erzielte
im Nachschuss noch den 3:3 Ausgleich. Das
Penaltyschiessen musste entscheiden. Healey setzte den Puck rechts oben
in die Ecke. Vom Oberligisten-auf-die-Fresse-Krieger-Podollan kam nicht
mal zum Schuss, ebenso wie Hecht, der auch vergab. Am
Ende war es Delmore, der den Adlern zwei Punkte bescherte. Er traf durch
die Schoner von Waite. Die
Mannschaft verabschiedete sich fast komplett von den gut 80 mitgereisten
Fans. Die Stimmung war heute auf beiden
Seiten nicht berauschend, aber wenn ich an letzte Saison denke, waren
wir heute wenigstens mal ab und an zu hören. Ich
verabschiedete mich noch von ein paar bekannten WM-Gesichtern, bevor wir
uns aus der Halle machten. Nach
einem kleinen Stau auf der A9 und einer kurzen Rast in einem Mc Donalds,
waren wir kurz nach 0 Uhr wieder in der Heimat. Fazit: Eine nette Auswärtsfahrt mit einem guten Spiel und einem schlechten Schiri in angenehmer Atmosphäre. |