Endlich mal nach Kaufbeuren! |
Da
Mannheim im Halbfinale gegen Berlin gescheitert war und ein langes und
freies Osterwochenende vor uns lag, nutzen wir den Montag also für den
neuen Punkt. Zu mindestens vier von uns waren bisher noch nicht in
Kaufbeuren. Im
Übrigen stand auch lange die Ostervariante C-WM in Novi Sad und D-WM in
Sofia auf dem Programm, aber wir wussten ja nicht wie weit die Adler in
den Play-Offs kommen würden. Zudem gastierte am Oster-Samstag noch
Stephan Weidner im Maimarktclub und somit wurden die Süd-Ost-Europa-Pläne
wieder verworfen. Flüge waren nicht mehr günstig zu kriegen und mit
dem Auto wären wir ca. 20 Stunden unterwegs gewesen (einfach natürlich). So
ging es dann also am Montag zu Fünft zum ehemaligen Bundesliga- und
DEL-Klassiker ESV Kaufbeuren vs. Sportbund Rosenheim. Wir
rauschten beim herrlichsten Frühlingswetter gen Süden und kamen nach
3,5 Stunden auch schon am Ziel an. Einen strategisch günstigen
Parkplatz angesteuert und dann die Tickets am Schalter gekauft. Der
Blick auf die Uhr ließ noch Zeit für ein kühles Getränk im
Biergarten gegenüber. Um
uns herum nur grün zu sehen und es schienen einige Rosenheimer an
diesem Tag den Weg nach Kaufbeuren gefunden zu haben. Naja, die ca.
160km sind ja auch nicht die Welt. Nachdem
wir die Gläser geleert hatten ging es ins Stadion bzw. in die
"Sparkassen-Arena" hinein. Uns empfingen im Vorhof zahlreiche
Ess-Stände. Sogar die Nordsee lachte uns entgegen. Das Stadion selber
ist an der einen Torseite mehr oder minder offen. Im Winter wird’s
also schnell mal frisch. Wir postierten uns nach kurzer Überlegung
hinter dem Tor und hatten einen guten Blick aufs Eis und auf beide
Fangruppen. Rosenheim stand am Anfang der Geraden, die Kaufbeurer auf
dem hinteren Teil. Gegenüber davon die Sitzplätze. Hinter den Toren
jeweils noch ein paar Stufen mit Stehplätzen. Ein altes Eisstadion mit
seinem ganz eigenen Charme. Kurz
vor Spielbeginn füllte es sich merklich und irgendwie kam uns die Zahl
von 3.513 Zuschauern leicht untertrieben vor. Gute
Stimmung auf beiden Seiten, allerdings kamen die Rosenheimer lauter bei
uns an, was zum Teil auch an der räumlichen Nähe zum Gästeblock lag.
Die Grün-Weißen brauchten heute den Sieg um noch ein eventuelles fünftes
Spiel zu Hause zu erzwingen. Es sah auch danach aus, denn der Sportbund
ging schon in der zweiten Minute mit 1:0 in Führung. Der Gästeanhang
natürlich völlig aus dem Häuschen. Noch im ersten Drittel der
Ausgleich für den ESVK. Ein insgesamt gutes und temporeiches Spiel, das
auch in im zweiten Abschnitt einiges zu bieten hatte. In der 25. Minuten
gingen die Hausherren in Führung, ehe Rosenheim den Ausgleich schoss.
Nur zwei Minuten später die erneute Führung für Kaufbeuren bevor sie
in der 36. Spielminute sogar noch nachlegten. Der Rosenheimer Anhang zu
diesem Zeitpunkt etwas ruhiger und wahrscheinlich glaubten nicht mehr
viele an die Chance ins Oberliga-Süd-Finale einzuziehen. Anfang
des letzten Drittels durften die Gäste dann allerdings wieder jubeln,
denn Rosenheims kanadische Sturmreihe hatte wieder zugeschlagen und auf
3:4 verkürzt. Es entwickelte sich ein wirklich spannendes Spielchen.
Die Schiedsrichter sorgten dann auch noch für einen kleinen Lacher, als
der Linesman vom Bullypunkt wegfährt und dem Hauptschiri was ins Ohr flüstert.
Dabei tätschelt er liebevoll dessen Hinterteil. Großes Gelächter im
Block. Noch größer dann aber, als der Referee seinem
"Gehilfen" doch tatsächlich ebenfalls an den Allerwertesten
fasst. "Ein Bild für die Analen" sozusagen. Ich denke mal,
die Zwei hatten nach dem Spiel in der Dusche noch viel Spaß. Rosenheim
mit letztem großen Kampf, aber Kaufbeuren konnte den Vorsprung über
die Zeit retten. In der letzten Spielminute dann noch ein Empty-net Tor
und der Jubel kannte keine Grenzen. Finale in der Oberliga Süd und
durch den Verzicht der Peitinger auf die 2. Bundesliga (die an diesem
Abend Füssen schlugen und ebenfalls im Finale standen), war klar, dass
die Joker nach zwei Jahren wieder eine Etage höher einziehen dürfen. Wir
schauten noch kurz dem Jubel des ESVK-Anhangs zu, bevor wir uns wieder
nach Hause machten. Auch wenn es eine wirklich lange Zeit war, bis ich
mal nach Kaufbeuren kam, das Spiel an diesem Abend hatte sich definitiv
gelohnt. |