Auswärtsfahren ist schön

 

  Ein Bericht von Thorsten Schäffner

Wenn man bedenkt wie euphorisch dieses Doppelauswärtswochenende einst geplant wurde (Besuch beider Spiele, Samstags Fußball Bundesliga, Abends Altstadt Düsseldorf) und man jetzt die Ergebnisse betrachtet, können wir alle froh sein, nur Sonntags nach Krefeld gefahren zu sein.

Um 11.45 Uhr ging die Reise für mich los, als meine heutige Chauffeurin Steffi den Matze und mich in Schriesheim aufnahmen. Nach kurzem Zwischenhalt in der Aufeldstraße ging es weiter Richtung Eisstadion. Thomas und Michaela folgten im Materialwagen.

Windig und kalt war es, als wir vor dem Stadion auf den Bus der SCMA warteten. Da munterte uns der Spruch von Baki „Viel Spaß in Köln!“ doch erheblich auf!

Gegen 12.30 Uhr starteten wir mit vollbesetztem Bus das Unternehmen KÖNIG Palast und begossen die Fahrt gleich mal mit einem Becher Havana. Zur Überraschung vieler verlief die Hinfahrt für eine Busfahrt äußerst ruhig. Kurz nach 16 Uhr standen wir dann auch schon vor der neuen Halle in Krefeld und mussten noch bis 16.30 Uhr warten, ehe wir unsere Eintrittskarten bekamen.

Der erste Eindruck der Halle war durchweg positiv. Größenmäßig weder zu groß noch zu klein, für Krefeld genau passend. Hinter dem Gästetor war der Stehplatzbereich der Krefelder. Auf der anderen Seite war ein Teilbereich hinter dem Tor für die Gästefans, ebenfalls als Stehplatz, reserviert. Negativ sind mir nur die schwarzen Fangnetze aufgefallen. Meiner Meinung nach haben das Ingolstadt und Nürnberg besser gelöst.

Gewöhnungsbedürftig, aber im nach hinein gut erwies sich das Bezahlsystem der Gastronomie. Zunächst musste man eine magnetische Wertkarte (€10, €20 oder €50) erwerben, die dann als Zahlungsmittel an den einzelnen Ständen dient. Der bargeldlose Zahlungsverkehr erobert die Welt.

Enttäuschend war die Kulisse dieses Meisterschaftsspiels – nur 5.114 wollen die Begegnung unter der Leitung von Willi Schimm sehen.

Kaum wurde die Partie angepfiffen, stand es nach 38 Sekunden bereits 1:0 für die Gastgeber. Das Tor erzielte Steve Brulé. Die Adlerabwehr im Tiefschlaf, wie im übrigen das ganze Spiel über. 58 Sekunden später gelang Fabio Carciola per Bauerntrick der Ausgleich (1:36). Dennoch behielten die Krefelder das Spiel in der Hand. Die Adler agierten lustlos, das Passspiel war wieder Mal eine Katastrophe und die Abwehr schlicht nicht vorhanden. Selbst unsere Dauerkämpfer Corbet, Kink, Hecht und Ullmann liesen sich vom Rest der Mannschaft am heutigen Abend anstecken. In der 24. Minute gingen daher die Krefelder erneut in Führung. Adrian Grygiel schoss das Tor (23:10). 2 Minuten später folgte die Entscheidung. Rob Guillet erzielte das 3:1 (25:38). Der Höhepunkt des Spiels folgte im dritten Drittel als Jochen Hecht seinem Frust laufen lies. Das Ergebnis bekam Krys Kolanos zu spüren. Hecht durfte duschen (5+Spieldauer) und Schimm hatte Mitleid mit dem blutenden Kolanos und gab ihm 2+2 Strafminuten, obwohl er nicht wirklich zum Zuge kam.

Die mitgereisten Fans jedenfalls hatten danach die Schnauze gestrichen voll und verliesen zwei Minuten vor Ende der Partie geschlossen den Fanblock. Nach der aktuellen Tabellenposition kann man gegen Augsburg und in Frankfurt nicht auf Besserung hoffen. Jedenfalls taten wir an diesem Wochenende alles um den sechsten Tabellenplatz zu zementieren.

Das die Fans der Adler sich an die schlechten Spiele bereits gewöhnt haben, beweist die Tatsache, dass die Stimmung im Bus vor und nach dem Spiel jeweils gut war. All diejenigen die auf der Rückfahrt schlafen wollten, machte unser Geburtstagskind Ralle einen gewaltigen Strich durch die Rechnung. Als Fremdenführer und Chansonier machten er wieder Mal seinem Namen alle Ehre.

Kurz nach dem Adlerbus kamen dann auch wir gegen 1 Uhr am Eisstadion an.

Als Fazit lässt sich sagen, dass für einige der neue „Ground“ Trost spenden konnte – mehr war eigentlich auch nicht zu erwarten.

Ein besonderer Dank gilt noch der Maike, die wie gewohnt souverän die Auswärtsfahrt organisierte, obwohl Sie es mit uns nicht immer leicht hatte.

Ach ja, und wenn Ihr denkt das war schon alles, muss ich Euch noch sagen, dass es Leute geben soll, die schon auf dem Weg zum Bus brechen müssen, um diesen Punkt auf der Tagesordnung bereits so früh wie möglich abgehakt zu haben. Jedenfalls soll danach der Havana wieder deutlich besser als Mineralwasser geschmeckt haben…