Ein Bericht von
Matthias Platzer
Angefangen hat die ganze
Sache damit, dass ich mir bei einem DEL Spiel vorkam als würde ich Hockey der
2. Liga anschauen. Rückwärts arbeiten war den Adlern genauso wenig ein Begriff
als dass man in einem Spiel ab und zu auch mal einen Schuss auf das gegnerische
Tor ablassen sollte. Da mir diese Spielweise sonst nur bei einem anderen Verein
bekannt ist, wollte ich doch mal nachschauen, ob sich der neue Kader der
Nauheimer Teufel auf ihre alten Tugenden verlässt oder doch inzwischen weis was
mit einem Back-Checking verbunden werden kann.
So setzte ich mich in mein
Zuhause -äh Auto- und fuhr zum Teich in Bad Nauheim. Dort angekommen machte ich
mich auf den Weg ins Station. Auf diesem wurde ich um 10 Euro leichter und um
eine Eintrittkarte reicher. So blieb es mir wieder verwehrt den off.
Kartenverkaufsort aufzusuchen. Hierzu ist zu sagen, dass ich schon öfter als
eine Hand voll mal dort war und bis jetzt nicht weis, wie man eine Karte direkt
kauft. Immer ging es mir so wie an diesem Abend. Ich glaub inzwischen die haben
keinen Ticketshop in Nauheim. Sondern verklopfen alle Karten so. 
Aber genug dem Vorgeplänkel.
In dem Mischblock (der Block zwischen Gäste-& Heimfans) angekommen stellte
ich mich auf eine der oberen Stufen und war guter Dinge mal ein Hockeyspiel ohne
Emotionen anzuschauen. Immerhin sollte ja auf der einen Seite eine hessische
Mannschaft auflaufen und auf der Anderen eine Schwäbische. Meine Antipathie war
also ziemlich ausgewogen.
Und wie es so kommen musste wurde ich nach kurzer Zeit von einer kleinen recht
schnuckeligen Nauheimerin in die Kniekehlen getreten und weiter nach unten
geschlagen. Als ich meine Sinne wieder beisammen hatte begrüßte ich das WM
Volk aus Nauheim und stellte mich noch mal vor. Denn sie hatten mich doch etwas
länger im Gedächtnis (hey, wo sind denn deine Haare hin???).
Zum Spiel selbst ist nur zu sagen, dass ich mich nicht getäuscht habe. Sowohl
Nauheim als auch Bietigheim traten (noch) nicht als Mannschaft auf und es wurde
viel über Einzelleistungen kompensiert. Richtig spannend wurde das Spiel im
dritten Drittel nach zehn Spielminuten. Was da auf dem Eis abging hatte richtig
verdient Zweitligahockey genannt zu werden. Sowohl die körperliche Fitness als
auch das Mentale ließ bei beiden Kadern nach und da fielen Tore wie am
Fliesband. Dass der Bietigheimer Goalie sein Tor aus Wut an die Bande
schleuderte ist ein kleiner Indiz dafür, wie man doch Emotionen in so einem
Spiel entwickeln kann.
Abschließend kann ich nur sagen, dass man sich Eishockey der 2. Bundesliga
immer wieder mal anschauen kann. Es ist nicht so schlecht wie am Anfang von mir
dargestellt und zum Ende hin werden die Spiele oft noch versucht zu drehen. Das
fehlt mir in der DEL etwas. Ich werde wieder mal ins Hessische fahren um mir die
Teufel anzuschauen.
Zu den Gästefans ist nur zu sagen, dass sie super nett ausgestattet waren. Das
was sie früher an Trommeln dabei hatten, hatten sie diesmal an Doppelhaltern
dabei. Sah gut aus. Kompliment.
In der zweiten Drittelpause kreuzte Lusches meinem Weg. Nachdem er mit mir an
den Platz kam, wo ich hinzitiert wurde, traf er zwei Schweizer, die bei Nadine
zu Besuch waren und kannte sie. Mensch ist die Welt des europäischen Hockeys
klein dachte ich mir und schmunzelte über die vielen verstörten Blicke der
Umstehenden.
Ach
so, das ist ja bei einem Spielbericht ganz wichtig:
Das
Spiel endete 3:2 für Bad Nauheim.
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