Viertelfinale gegen Nürnberg

 

  Ein Bericht von Thorsten Schäffner

Nachdem die letzten 5 Spiele der Vorrunde allesamt verloren wurden, und sich eine gewisse Lethargie breit machte, starteten wir nun also vom sechsten Platz aus in die Playoffs.

Unser Gegner waren die Nürnberg IceTigers, die die Vorrunde als Dritte beendeten. Die Franken sind eine technisch und läuferisch starke Mannschaft, die dank Trainer Greg Poss ein offensives Spielsystem bevorzugen, allerdings mit körperlich robusten Mannschaften so ihre Probleme haben. In der Vorrunde konnten wir die Nürnberger in allen vier Begegnungen schlagen.

Spiel 1

Das erste Spiel war am Freitag, 18. März in Nürnberg. So machten sich also Michaela, Nina, Steffi, Thomas und ich auf den Weg mit dem Auto nach Nürnberg. Ohne größeren Stau gelangten wir auch recht schnell an unser Ziel. Vor der Arena konnten wir dann noch die zahlreichen Adlerfans begrüssen. Von uns Vollstreckern waren außer uns noch Matze und der 9er vor Ort.

Das Spiel ging ohne großes Abtasten los wie die Feuerwehr, beide Mannschaften spielten offensiv mit offenem Visier. Bereits nach 66 Sekunden gingen die Adler durch eine Einzelleistung von John Tripp in Führung. Nachdem beide Seiten die ersten Strafzeiten zu überstehen hatten, konnten die Nürnberger in der 12. Minute durch Mike Green ausgleichen. Das Spiel ging munter weiter, die Adler konnten 43 Sekunden später durch Rene Corbet erneut in Führung gehen, ehe in der 15. Minute der Ausgleich durch Robert Tomik (PP) viel. Die dritte Adler-Führung wurde ebenfalls durch Rene Corbet in der 24. Minute herausgespielt (PP), aber die Nürnberger konnten auch diesen Rückstand wett machen, in der 33. Minute gelang Pascal Trepanier das 3:3 (PP). Doch schon 108 Sekunden später erzielte John Tripp ebenfalls sein zweites Tor am heutigen Tag. Die Adler taten mit der Führung im Rücken zu Beginn des letzten Drittels zu wenig, so dass Stefan Schauer in der 48. Minute wieder ausgleichen konnte. In Überzahl konnte Steve Kelly das 5:4 in der 52. Minute erzielen und diese Führung wurde dann bis zum Schluß mit Mann und Maus verteidigt.

Im nachhinein können wir froh sein, immer in Führung gegangen zu sein und nicht einem Rückstand hinterherlaufen zu müssen. Die Stimmung in den 2 Adler Blöcken war jedenfalls schon Playoff-würdig.

Spiel 2

Zu Hause in Mannheim starteten die Nürnberger erfolgreicher in die Partie. Fical, Trepanier und Stastny konnten bis zu 15. Minute eine 3:0 Führung herausspielen, ehe Corbet noch vor Ende des Drittels der Anschlusstreffer gelang. Unsere Aufholjagd im zweiten Drittel wurde durch Treffer von Hecht und Corbet von Erfolg gekrönt. Nachdem beide Mannschaften jeweils ein Drittel dominierten, passierte im letzten Drittel nichts mehr, so dass die Verlängerung den Sieger ermitteln musste.
Aber eben in dieser Verlängerung sah man von den Adlern nichts mehr, Nürnberg erarbeitete sich Chance um Chance, der Siegtreffer in der 66. Minute durch Lasse Kopitz war daher die logische Konsequenz. Damit wurde die Serie durch Nürnberg ausgeglichen.

Spiel 3

Mein heimisches Wohnzimmer bildetet dieses Mal den Rahmen des 2. Auswärtsspiels. Nachdem uns die Nürnberger Pöbeleien ("Scheiß Mannheim") am vergangenen Freitag mächtig störten, beschlossen wir nicht nach Nürnberg zu fahren.

Die Adler erwischten einen Glanztag und die Nürnberger sind allesamt mit dem falschen Bein aufgestanden. Ein 4-0 Sieg der Adler in Nürnberg durch Tore von 2xPodollan, Edgerton und Carciola war die Folge und damit die erneute Führung in der Best-of-seven Serie.

Spiel 4

Einen Krimi erlebten die lediglich 6.500 Zuschauer im Friedrichspark.
Der Führung der Nürnberger in Überzahl durch Stastny folgten drei Adler Tore durch Corbet, Podollan und Hecht. Mannheim hatte das Spiel eigentlich im Griff und war sich seiner Sache etwas zu sicher. Aber lediglich einen Treffer konnten die Nürnberger durch Robert Tomik zum 2:3 in der 40. Minute herausholen.

Im letzten Drittel gelang dann aber doch noch der Ausgleich für Nürnberg. Greg Leeb konnte sich in der 44. Minute als Torschütze eintragen. Völlig unnötig dieser Ausgleich, aber die Adler fanden zurück in die Partie und konnten mit 4:3 durch Tremblay in der 48. Minute wieder in Führung gehen. Der Vorsprung wurde dann bis zum Ende verwaltet. Mannheim konnte seine Führung auf 3:1 in der Serie ausbauen.

Spiel 5

Ein Sieg benötigten wir noch, logisch dass an diesem Samstag sich einige Adlerfans nach Nürnberg aufmachten. Wir (Thomas, Michaela, Jens, Steffi, Matze, Nina, Nico aus Zürich und ich) nahmen in einem der beiden SCMA-Busse Platz und liesen uns die Getränke bis Nürnberg schmecken.

Die beiden Blöcke waren wieder gut gefüllt und die Stimmung war gut. Doch bereits nach 14 Sekunden konnte Fical die Führung der Nürnberger erzielen. In der 5. Minute gelang Rene Corbet in Überzahl der Ausgleich, doch auch Nürnberg nutzte eine Überzahlmöglichkeit zur 2:1 Führung. Greg Leeb erzielte das Tor in der 9. Minute.

Jochen Hecht glich die Partie im zweiten Drittel aus und Eric Healey erzielte sogar die 3:2 Führung. Aber es rächte sich mal wieder, dass die Adler aufhörten zu spielen und das Ergebnis die letzten 20 Minuten halten wollten. Sean Tallaire, Pascal Trepanier und Herbert Vasiljevs schossen die drei Tore für Nürnberg im letzten Drittel und sorgten so für einen 5:3 Sieg. Diese Niederlage war unnötig. Nürnberg verkürzt die Serie auf 3-2.

Spiel 6

Ostermontag fand Spiel Nr. 6 in Mannheim statt. 6.000 Zuschauer wollte dieses Spiel sehen. Beide Mannschaften kannten sich nun in und auswendig, beide Torhüter erwischten einen guten Tag, so dass das Spiel lange ausgeglichen war, ehe Mannheim in der 16. Minute durch Corbet in Führung ging.

Mit viel Glück überstand Mannheim die vielen Unterzahlsituationen im zweiten Drittel. Die vermeintliche Vorentscheidung erzielte Jochen Hecht in der 55. Minute im Powerplay. Doch nur 23 Sekunden später gelang Greg Leeb das 2:1. Jetzt war wieder zittern angesagt. Rene Corbet erlöste uns in der 57. Minute mit einem erneuten Überzahltor zum 3:1 Endstand.

Mannheim zog mit 4:2 Siegen in das Halbfinale ein. Unser Gegner dort hieß Frankfurt.

Fazit

Einige Spieler konnten sich in den Playoffs steigern (u.a. Sven Butenschön). Rene Corbet war sicherlich der beste Spieler in dieser Serie und hat sich mit Devin Edgerton und Jochen Hecht zur Topreihe entwickelt. Cristobal Huet war enorm stark.
Die Nürnberger lagen uns bereits in der Vorrunde. Sie waren dennoch technisch und läuferisch stark und spielten ein super Überzahlspiel. Aber sie hatten Probleme auf der Torhüterposition. Adam Svoboda zeigte nerven und Lukas Lang war für die Playoffs noch zu unerfahren. Zudem zeigten viele Leistungsträger zu wenig. Interessant auch das Duell Corbet gegen Martinec, aber das ist ja bekanntlich das besondere an den Playoffs.
Leider muss an dieser Stelle noch das unschöne Auftreten der Nürnberger Polizei und teilweise der Ordner erwähnt werden.