Wiederholungsspiel in Lebkuchen City

 

  Ein Bericht von Thomas Steinert

Angesichts der derzeitigen Lage, wäre es wohl besser gewesen, man hätte auf ein Wiederholungsspiel verzichtet und damals die drei Punkte aus Nürnberg mitgenommen. So kam es, dass wir uns mit insgesamt 3 Bussen, die die Ice Tigers bezahlten, auf den Weg nach Franken machten. Der ein oder Andere wird sich noch an das kleine Missgeschick im Oktober erinnern, als man in Nürnberg ausgerechnet in der Arena nach Öl suchen wollte und lediglich ein paar Leitungen freilegte und somit ein neues Hallenbad erschuf.

Ich für meinen Teil startete direkt von der Arbeit zum Rasthof Kraichgau und wartete darauf, dass man uns einlud. Kurz entschlossen, begleitete uns auch noch Jens, der vorher in Mossbach beruflich unterwegs war.

Die Busse fuhren eine Stunde zu spät ab, weil einer der drei aus Darmstadt kam und irgendwo im Stau steckte. Vielleicht steckte er auch irgendwo anders, aber die Antwort kennt nur er alleine und die Person, die vielleicht zu Ihm in den Bus gestiegen ist.

Gegen 15.30 Uhr wurden wir dann also aufgelesen und mit einem Höllentempo ging es Richtung tschechische Grenze. Die Stimmung im Bus war gut und das obwohl in den beiden letzten Reihen per CD-Player „Blümchen“ und anderer Müll feuchtfröhlich mitgeträllert wurden.

Die Busfahrer verschenkten keinen Millimeter der linken Spur und wir kamen um 18.00 Uhr in Lebkuchen-City an.

Gut 160 Mannheimer waren an diesem Abend zu Gast. Die Mannschaft zähle ich jetzt mal nicht dazu, denn die waren nicht wirklich „anwesend“. Bereits vor dem Spiel eine mal wieder sensationelle Szene mit Nürnberger Fans. An der Wand auf der Geraden im Oberrang hing eins von Tiger-Fans selbstgemaltes „Mannheim ohne Play-Offs“-Plakat. Damit waren zwei Mannheimer Fans gar nicht einverstanden, stiefelten rüber und machten das Ding einfach ab. Die Nürnberger fragten, was die denn machten und bekamen prompt zu hören: “Wir machen das im Unterrang fest, da kann man es viiiiiel besser lesen“. Die Nürnberger gaben sich scheinbar zufrieden, denn sie wurden erst wieder wach, als die Plakat im Gästeblock auftauchte. Danach wurde sich bei den Ordnern beschwert, bis schließlich einer von Ihnen sich erbarmte und zwischen den Gästefans das Plakat anfing zu suchen und es schlussendlich auch unversehrt wieder dort hin gelangte wo es herkam.

Einfältiger als Nürnberg geht glaube ich gar nicht mehr.

Das Intro von Mannheim sah genial aus. Drei große Schwenkfahnen, ca. 40 Doppelhalter und 25 Fahnen ließen den Gästeblock in blau-weiß-rotem Glanz erstrahlen.

Das Spiel selber war eine spielerische Offenbarung der Adler. Torchancen waren Mangelware und Nürnberg spielte uns an die berühmtberüchtigte Wand.

Es dauerte bis zur 12. Minute ehe die Icetigers aus ihren Schüssen auch ein Tor machen konnten. Keine 30 Sekunden später das 2:0 und der Torhüterwechsel auf Mannheimer Seite.

Im zweiten Abschnitt gab es bereits nach 46 Sekunden das 3:0. Die Stimmung in der Arena zu diesem Zeitpunkt zwar laut, aber nicht gut. Jeder Block sang seinen eigenen Käse. Der einzige Block, der nicht mehr sang, war der der Mannheimer.

Das letzte Drittel brachte noch ein paar harmlose Einschussmöglichkeiten. Insgesamt waren die Adler an diesem Abend einfach grottenschlecht. Im seltesten Falle konnte ein Puck an der blauen Linie gehalten werden ohne das er rauskullerte und auch über einen ankommenden Pass freuten wir uns schon.

Im letzten Drittel nahmen dann auch die Adler-Fans wieder die Fahrt auf. Man sang jetzt durch, wenn auch nicht laut. Aber warum soll ich, wenn ich schon in Nürnberg stehe und mir Hohngesänge anhören muss, nicht einfach durchsingen. Da hat man wenigstens das Gefühl nicht ganz umsonst dahingefahren zu sein.

Also sangen wir einfach bis Drittelende, während der Ehrenrunde und als die Halle schon leer war. Das größte und indirekte Kompliment gab es von einem Ordner: „Oh man, die Mannheimer wird man ja nie los“, der an diesem Abend scheinbar pünktlich Feierabend machen wollte.

Nach dem Spiel ging es über Umwege zum Bus, bei der die „großartige“ Polizei noch mal einen ihrer Auftritte hatte.

Ich genoss eine entspannte Rückfahrt, denn mir wurden von drei netten Damen gleichzeitig die Kopfhaare gekrault. Sensationelles Gefühl und sehr entspannend.