DJ raus! |
Wir
entschieden uns an diesem Tag gegen das Auswärtsspiel der Adler in
Augsburg und fuhren zum Landesliga-Liga-Derby nach Pforzheim. Mein
treuer Begleiter Markus hatte, genau wie ich, dieses Stadion noch nicht
gesehen und somit sollte es an diesem Abend ein Häkchen in unserer
Hopperliste bekommen. Gut
eine Stunde vor Spielbeginn ging es los und ohne irgendwelche Zwischenfälle
kam wir nach recht kurzer Fahrzeit in der „St. Maur“-Eissporthalle
an. Diese sieht noch relativ neu aus und hat auf einer Seite eine Tribüne
und beherbergt an der Eingangsseite hinterm Tor auch eine kleine „Pistenbar“. Die
Halle füllte sich kurz vor Spielbeginn doch ganz gut und es dürften
bestimmt 350 Zuschauer gewesen sein, die dem Baden-Schwaben-Derby die
Ehre erwiesen. Stuttgart übrigens als Tabellenerster, dafür aber nur
mit zweieinhalb Sturmreihen, angereist. Die Gäste
gingen in der sechsten Spielminute auch in Führung, aber die
Pforzheimer konnten den Spieß drehen und und lagen zur ersten
Drittelpause mit 2:1 in Front. Nach den Gesichtern der Spieler und der
Zuschauer zu urteilen wohl eine kleine Sensation. Der
DJ hatte das Spiel leider mit der Eisdisco verwechselt und spielte die
schwarzeste Hip-Hop-Mucke die ich jemals gehört habe. Ich kam mir vor
wie in einer Eishalle in der Bronx. Das Zielpublikum an diesem Abend hätte
durchaus auch leichtere Kost vertragen, aber der CD-Mensch am Mischpult
gab‘s uns dreckig und hatte zwei Freunde weniger in der Halle! Das
zweite Drittel brachte die Erkenntnis, dass Pforzheim zwar drückte,
aber Stuttgart nicht umsonst Tabellenführer war und den Ausgleich
schoss. Wenn gleich dieser Treffer mindestens mal „streitbar“
gewesen wäre. Der Stock war ungefähr auf einer Höhe von ca. 3,50m und
hätte durchaus als zu hoch gewertet werden können. Die Proteste der
Gold Stars halfen aber auch nicht weiter. Der Schiri gab das Tor. Mit
der Wut im Bauch erzielten die Hausherren dann das 3:2 und kurz darauf
noch das 4:2. Allerdings mussten auch zwei Pforzheimer Spieler vom Eis
getragen werden (einer davon mit gebrochenem Schlüsselbein). Auch
in der zweiten Pause und natürlich während des Spiels „genossen“
wir die zahlreichen Einspielungen des DJs und waren erstmalig in unserer
Eishockeykarriere ganz knapp davor, dass Stadion wegen der Musik zu
verlassen. Das war seelische Grausamkeit und definitiv ein Fall für
Amnesty International. Im
letzten Drittel drehten die Gäste dann noch das Spiel und konnten Dank
einer Spieldauer-Strafe gegen Pforzheim insgesamt vier Treffer erzielen.
Somit entführte Stuttgart die Punkte aus Pforzheim, obwohl diese
wirklich aufopferungsvoll gekämpft hatten, aber am Ende scheinbar doch
die zwei Ausfälle nicht kompensieren konnten. Halle
endlich abgehakt und in Windeseile nach Hause. Es war mir eine Ehre,
Markus. |