NHL in Europa, die Zweite

 

  Ein Bericht von Thorsten Schäffner

Nach dem die NHL bereits 2007 die ersten beiden Saisonspiele in London ausgetragen hat, haben sie auch für 2008 beschlossen, Spiele in Europa auszutragen.

Dieses Mal sollten sogar vier Teams an zwei Standorten jeweils zwei Spiele austragen. Die New York Rangers trafen in der Prager O2 Arena (vormals: Sazka Arena) auf die Tampa Bay Lightnings und die Ottawa Senators spielten gegen den Stanley Cup Finalisten Pittsburgh Penguins im Stockholmer Globen.

Nach kurzer Überlegung beschlossen wir nach Stockholm zu reisen. Frühzeitig wurde 10 Tickets gesichert und Flüge über Lufthansa nach Stockholm Arlanda gebucht. Schnell noch ein günstiges Hotel im Ortsteil Kista reserviert und über Hertz zwei Volvos gechartert.

Soweit - so gut.

 

Einsam und verlassen - zwei Mannheimer Banner!


Am Vortag der Reise spielten die Adler in Nürnberg und da dachte ich mir, dass es dieser Abstecher ins Frankenland wert sein könnte. Ich lag falsch. Wir verloren in Nürnberg und verweilten anschließend noch in der Spaghetti Oper in Mannheim, so dass ich mit meiner charmanten Begleitung Dani erst gegen 3 Uhr alle viere von mir strecken konnte. Um sechs Uhr klingelte dann wieder der Wecker; eine Stunde später waren alle 10 Mann vollständig in der Daimlerstrasse in Ladenburg versammelt. Mit zwei Autos ging es zum Frankfurter Flughafen, dort schnell online eingecheckt und durch die Sicherheitskontrollen - alles ohne Probleme.

Das alles ging so schnell, dass wir noch knappe 2 Stunden bis zum Flug Zeit hatten. Von 10 bis 12 Uhr sangen wir dann Reinhard Mey`s Lied...

Am Flughafen Terminal selbst wollte uns keiner aufhalten, wir mussten nicht mal unsere Pässe zeigen! Schnell noch die Autovermietung gesucht - denkste! So schnell nun auch wieder nicht. Der Flughafen in Stockholm hat vier Terminals: 2, 3, 4 und 5, sowie einen abseits liegenden Parkplatz aller Autovermieter. Wir kamen bei Terminal 5 an und mussten dann erst per Bus-Shuttle zum Parkplatz gefahren werden.

Dort angekommen nahmen wir erst Mal unsere zwei Volvos in Empfang. Jens entschied sich für einen V70 Kombi und ich nahm in einem S60 Automatik platz.

Mit gemütlichen Tempo brausten wir ca. eine halbe Stunde über die Autobahn, ehe wir unser IBIS-Hotel in Kista erreichten, bzw. erst einmal vorbeifuhren, da das Mc Doof-Schild unser Hotel verdeckte. Die anschließende Vollbremsung hinterlies dann bei Birgit ihre Spuren - ich fahre halt nicht so oft Automatik und habe mich über das fehlende dritte Pedal gewundert!

Schwund ist immer - weiter geht es im Text: Nach einer Stärkung im Hoteleigenen Mc Doof beschlossen wir direkt zum Globen zu fahren, um von dort aus weitere Entscheidungen treffen zu können. Geizig wie wir sind, verweigerten wir uns den zahlreichen Parkhauseinfahrten und parkten auf einem verlassen Parkplatz einer Firma. Wir ignorierten die Schilder in fremder Sprache - es war ja schließlich Samstag, wer würde da schon kontrollieren!

Am Globen angekommen nahmen wir uns ausgiebig Zeit, unsere geballte Schönheit umhüllt von edlem Stoffe ins rechte Licht zu setzen - neudeutsch: Wir machten unser übliches Bannerfoto.

Danach teilten wir uns wie einst das Deutsche Reich: Die Frauen gingen shoppen, die Männer zum hoppen.

Auch dieses unterfangen war nicht ganz so leicht. Zunächst trafen wir Nadine und Sven und über Umwege erklärte uns jemand den Weg über die Pförtnerin in die Tiefgarage der Nebenhalle "Hovet". Dort verfolgten wir das U20-Spiel zwischen Djurgardens IF und Brynäs IF Gävle. Für Einige im übrigen sehr ermüdend, gell Markus.

Danach erkundeten wir noch das Shopping Center am Globen, um dann kurz nach Hallenöffnung einen Blick ins Heiligtum zu wagen.

Etliche Treppenstufen später kamen wir prompt auf der falschen Seite des Oberranges an. Also wieder runter und dann zuerst mit einem Burger und einem halben Liter Cola gestärkt, ehe wir das Treppenhaus auf der anderen Seite in Angriff nahmen.

Ziemlich rot und rund die Halle. Im Oberrang mit leichten Sichtbehinderungen im direkt darunter befindlichen Eck, bzw. durch die Geländerstangen am Ende des Blockes.
Wir ertrugen dann noch das musikalische Highlight der Veranstaltung und begutachteten das Warm-Up der Mannschaften, ehe die Halle am ausflippen war - Mats Sundin (Toronto Maple Leafs) warf symbolisch den Punk ein; ein Highlight für alle Schweden.

Das Spiel selbst war tausend Mal besser, als letztes Jahr in London. Beide Mannschaften schenkten sich nichts und auch der ein oder andere Spielzug war äußerst gelungen und schön anzusehen. 
Nach 40 Sekunden ging Pittsburgh bereits in Führung. Ottawa glich in Minute 10 aus, ehe Evgeny Malkin in Unterzahl nach vier Minuten im zweiten Drittel wieder die Führung herstellen konnte.
Ottawa kam danach besser ins Spiel und konnte dies in eine 3 zu 2 Führung durch Tore von Heatley und Spezza umwandeln. Wiederum nach vier Minuten im Schlussdrittel glich Pittsburgh aus.

Zur Belohnung für mich - und zur Strafe der müden Mitreisenden, gab es dann auch noch Verlängerung. 4 Minuten und 35 Sekunden waren gespielt - wir freuten uns schon auf das Pennalty-Schießen - als Tyler Kennedy den Siegtreffer für die Pinguine erzielen konnte - ein satter Schuss von halb links. Feierabend.

Wir fuhren ins Hotel zurück und nutzen die Nacht zum Schlafen, ehe wir gegen sieben Uhr wieder zum Flughafen zurückfuhren.

Mit etwas Verspätung landeten wir aufgrund des schlechten Wetters wieder in Frankfurt und versammelten uns nach einer Erfrischungspause im Fody`s am Flughafen, um ein gemeinsames Mahl einzunehmen. Anschließend stand noch der DEL-Kracher gegen Kassel auf dem Programm.