Tour de France hautnah

 

  Ein Bericht von Thorsten Schäffner

Auch wenn nicht jeder in unserem Fanclub ein Freund des Radsports ist, so muss ich dennoch meine Erlebnisse rund um die 7. Etappe der Tour de France aufschreiben.

Vorab möchte ich noch erwähnen, dass ich für all diejenigen, die sich nicht so mit den Regeln und Fachausdrücken im Radsport auskennen,  die Dinge etwas beschreiben werde.

Der Radsport-Sommer begann für mich mit der Deutschen Meisterschaft der Straßenradprofis in Mannheim. Da die MVV Energie AG Hauptsponsor des Events war, hatte ich die Gelegenheit den ganzen Rummel von der Haupttribüne am Wasserturm aus, beobachten zu können. Leider nahm der Deutsche Vorzeigeprofi schlechthin - Jan Ullrich - nicht daran teil, da die Strecke ein flaches Profil hatte und daher eher für Sprinter geeignet war.

Trotzdem war es interessant das Geschehen zu beobachten, zumal die Profis 17 Runden a 12 Kilometer fuhren, und wir daher die Gelegenheit hatten, alle 15 Minuten die Jungs zu beobachten.

Gewonnen hat im übrigen der relativ unbekannte Gerald Ciolek vom Team AKUD nach 4 Stunden 25 Minuten und 21 Sekunden im Sprint vor Robert Förster, Team Gerolsteiner und Erik Zabel, Team T-Mobile.

Nun zurück zum größten Sportereignis der Welt (sogar größer als die Olympischen Spiele!). Nebenbei bemerkt gibt es insgesamt im Jahr 3 große Rundfahrten: Die Italien-Rundfahrt (Giro d´Italia), die Frankreich-Rundfahrt (Tour de France) und die Spanien-Rundfahrt (Vuelta).

Die Macher der Tour de France planten dieses Jahr mal wieder einen Ausflug nach Deutschland und die radsportbegeisterten Fans dankten es ihnen überwältigend. Mit von der Partie war der EDV-Leiter unserer Bank, der zufällig in der Nähe von Karlsruhe wohnt und sich daher bestens auskannte. Wir fuhren daher ohne große Probleme gegen 12 Uhr Mittags in die Innenstadt und suchten uns an der letzten Kurve vor der endlos langen Zielgerade einen Parkplatz und schlenderten die Straßen entlang. Die Organisation der Tour ist perfekt. Man merkt, dass die Jungs sich das ganze Jahr über nur mit diesem Thema beschäftigen und dies schon einige Jahre lang. Alles war gut abgesperrt und es gab viele Videoleinwände auf denen man das Geschehen verfolgen konnte. Überall waren Infostände und Themenparks, man konnte sich informieren und alles rund um das Fahrrad kaufen, die Verköstigung war ebenfalls sehr gut.

So langsam wurde es voll, die TV-Übertragung hatte begonnen und wir erfuhren, dass ein deutscher Radfahrer den deutschen Boden zu erst erreichte: Fabian Wegmann vom Team Gerolsteiner. Zwischendurch hatte er einen Vorsprung von über 7 Minuten auf das Hauptfeld.

Wir platzierten uns in der Kurve und verfolgten die Werbekarawane, die lauter Souvenirs um sich schmiss. Das Feld hatte mittlerweile alle Ausreißer geschluckt und bereitete sich auf einen Massensprint vor. Die Zielgerade ist dafür mit einer Länge von 1.400 Meter hervorragend geeignet. Als die Fahrer dann endlich gegen 17:10 Uhr kamen, huschten sie nur in wenigen Sekunden an uns vorbei. Gut gesehen hat man natürlich das gelbe Trikot von Lance Armstrong, alle anderen konnte man nur erahnen.

Gewonnen hat den Sprint übrigens Robbie McEwen aus Australien vom Team Davitamon-Lotto. Das gelbe Trikot konnte Lance Armstrong (Discovery Channel) behalten, durch seine Flucht eroberte Fabian Wegmann das Trikot des Bergbesten. Bester Sprinter war Tom Boonen aus Belgien vom Team Quick Step.

 

Etappenprofil