Eishockey vom Feinsten

 

  Ein Bericht von Thomas Steinert

Für das erste Eishockeyspiel der neuen Saison konnte ich gleich drei Mitfahrer (Chatloxx, Carmen und Patrik) gewinnen, die sich mit mir auf den Weg in den französischen Teil der Schweiz machten. Es sollte eine Kombination aus Hockey und Fußball werden. Der HC Villars feierte sein 100-jähriges Bestehen und hatte dazu den HC Servette Genf eingeladen.

Wir machten uns gegen 9 Uhr in Ladenburg los und düsten Richtung Genfer See. Die Autobahn nach Süden war mal wieder voll und die Grenzer in Weil am Rhein hatten scheinbar an diesem Tag etwas Laune die Leute genauer unter die Lupe zu nehmen. Jedenfalls staute sich der Verkehr einige Kilometer zurück und deswegen bevorzugten wir die Ausfahrt Lörrach um über die A98 Richtung Schweiz zu fahren. Definitiv eine gute Entscheidung, denn es ging ohne Probleme und langes Warten voran. Auf der Schweizer Seite dann direkt auf die Autobahn und weiter gen Süden.

Der Genfer See bot wieder mal ein grandioses Panorama und es dauerte nicht lange bis wir die Ausfahrt Richtung Villars-sur-Ollon erreicht hatten. Die restlichen 25km ging es dann eigentlich nur noch bergauf. Schließlich landeten wir nach einer gepflegten Serpentinen-Fahrt im 1300m hohen Villars. Nach einer kurzen Fahrt durch den kompletten Ort (so groß hatte ich mir den gar nicht vorgestellt) suchten wir nach einem Parkplatz rund ums Eisstadion. Leider war entweder alles schon vollgeparkt oder als Anwohnerparkplätze gekennzeichnet. Eigentlich hätten wir gar nicht in die Straße des Stadions reingedurft, aber ein kurzer Moment der Unachtsamkeit des Wächters wurde von uns gnadenlos bestraft. Wir stellten das Auto dann auf einem Hotelparkplatz gegenüber vom Stadion ab und hofften, dass keiner einen deutschen Wagen mit dem Spiel in Verbindung bringen würde.

Es war schon Einiges los und nach Abgabe einiger Franken gab es dann ein schickes Armbändchen, das allerdings nicht wie in der SAP-Arena zu freiem Essen und Trinken einlud, sondern lediglich den eventuellen Raus-rein-Verkehr übersichtlicher gestalten sollte. Das Stadion schien ungefähr so alt wie der Verein zu sein und lag mitten zwischen Hotels und ganz normalen Häusern. An drei Seiten war es offen und nur an die eine Längsseite war die Stadionkneipe drangebaut. Die rosa Dachträger verursachten etwas Augenschmerzen und konnten bei uns leider keine Wohnzimmeratmosphäre erreichen. Vor dem eigentlichen Hauptspiel gab es noch ein anderes mit irgendwelchen älteren Herren. Ob es sich dabei um die Gründungsmitglieder handelte, vermag ich nicht zu sagen, hätte aber vom Aussehen her gut passen können. Aber Respekt trotzdem, für was die da unten noch so zusammenliefen.

Die Anfangszeit wurde nicht ganz eingehalten und der Typ, der die Leute mit seiner Trompete unterhielt dürfte an diesem Nachmittag ganz oben auf der Todesliste einiger Zuschauer gewesen sein. Nervfaktor 100!

Dem Team aus der 1. Amateur-Liga (also in dem Fall nach Nationalliga A und B die dritte Liga) gelang sogar das erste Tor, dass bei den gut 1000 Besuchern für heiteres Klatschen und sogar einen leichten Jubelansatz sorgte. Danach dreht Genf allerdings auf und gewann dieses Spiel am Ende mehr als verdient mit 9:2. Fans von Servette waren zwar zu sehen und sagen vor dem Eröffnungsbully auch ein Liedchen, aber leider sollte es das auch schon wieder gewesen sein. Ansonsten war der Einzigste der was gerufen hat, der Berg nebenan. Zumindestens war ich der Meinung.

Wir konnten das Spiel nicht ganz bis zum Ende ansehen, sondern machten uns wieder ins Tal hinab. Über Wege, die ich persönlich wahrscheinlich niemals gefahren wäre, die mir mein Navi aber empfahl und uns auch wieder sicher zur Autobahn brachte. Nächstes Ziel an diesem Tag war das Stadion des FC Sion. Sie trugen ihr Heimspiel gegen den FC Basel aus. Wirklich lohnenswert, aber mehr dazu an anderer Stelle.