Ein Bericht von Markus Krzankowski

... oder auch 7 Tage mit Matze und die Welt ist am Arsch.

Nach Tschechien im letzten Jahr war ziemlich schnell klar so viele Spiele tu ich mir kein weiteres Mal an (na ja,  in Lettland vielleicht schon) und somit wurde beschlossen dieses mal nur die Vorrundenspiele der Deutschen Gruppe anzuschauen.

Karten für sechs Spiele wurden besorgt nun ging es an die Planung der An und Rückreise.

Nachdem ziemlich schnell klar wurde, dass Matze seinen Flug mit Germanwings ab Stuttgart schon gebucht hatte, besorgte ich mir schnellstens auch ein Ticket für diesen Flug und somit war dies auch schon mal erledigt. Der Preis lag hierbei bei ca. 80 € für den Hin- und Rückflug. Steffi, unsere dritte Mitreisende, kam erst später dazu und verzichtete deshalb auf einen Flug (der Preis lag mittlerweile bei weit über 200 €) und fuhr für ca. 160 € mit dem Nachtzug nach Wien und zurück.

Vorbereitung, Freitag 29.04.05

An diesem Tag stand für uns Drei das letzte Spiel in unserer alten Heimat im Friedrichspark am Bye Bye Wochenende an. Das konnten wir uns ja nicht entgehen lassen. Ich packte zum letzten Mal meinen 5 Liter Kanister mit saurer Schorle voll und machte mich auf dem Weg nach 12 Jahren meine letztes Spiel hier zu sehen. Das Spiel war deswegen auch feuchtfröhlich. Nach dem Spiel ging es noch auf eine Mannheimer Uni Party die ca. bis um 1 Uhr ging und für ein paar weitere Weizen gut war.

Um 1 Uhr heim? Nein, ab in unsere Fan-Kneipe ins "Flic Flac", Havana und Ramazotti geleert, sodass wir uns auch hier nach Ladenschluss gegen halb 3 auf den Weg zu mir machten, mein Gepäck abholten und daraufhin gegen 3 nach Stuttgart losfuhren. Fahren? Stimmt da war ja was, das konnte ja keiner mehr. Deshalb auch hier noch einmal unser Dank von Matze und mir an Nina, die uns heil nach Stuttgart mitten in der Nacht fuhr. Gegen halb 5 dürfte es wohl gewesen sein, kamen wir in Stuttgart an. Das Einchecken dauerte länger als sonst, da wir Probleme mit der Koordination hatten. Zitat eines netten BGS-Beamten zu Matze "Schnell weiter, ich hab nix gerochen" Was meinte der nur ???...

Nachdem alles soweit geschafft war hob unser Flieger um 6.45 gen Wien ab. Den Wiener City Airport erreichten wir um 7.50 Uhr. Das Gepäck abgeholt und ab gings mit dem Taxi Richtung Appartement. 32€ gingen hier schon Mal drauf. Man gönnt sich ja sonst nix.

Saison Beginn, Samstag 30.04.05

Nach der Ankunft im Appartement ging es sofort ins Bett um sich 3 bis 4 Stunden hinzulegen bis dann um ca. 10 Uhr Steffi an die Tür klopfte, die auch endlich nach 9 Stunden Fahrt im Nachtzug ankam. Sie fuhr nach dem Eishockey Spiel um 24 Uhr in Mannheim los. Dieser Tag sollte ganz im Zeichen der ersten Begegung der Kneipen in Wien sein. U-Bahn 3 Tagesticket für 12 € erworben und los ging die Fahrt gegen Abend in die Innenstadt, wo wir uns mit den nächsten 3 verrückten (Guido der alte Preusse und zwei Rheinländer aus der alten Altbiermetropole Krefeld, Lars und Norbert) trafen und im Bermuda Dreieck Wien die ersten Biere schlürften. Nicht vergessen sollte man am ersten Tag noch den Satz des Tages von Steffi "Fiaker in Prag sollte man schon mal fahren!".

Sonntag 01.05.05

Es war soweit. Die ersten beide Spiele standen auf dem Plan. Also ging es mit dem Reiseproviant von einer Flasche Havana (6 Stück haben wir mitgenommen) und Cola Richtung Stadthalle. Nach der Begrüßung altbekannter Gesichter und des ersten Zusammentreffens der Braunlager (jaja das sollten noch Abende werden) ging es ins Partyzelt. Und es gab nicht nur Bier, was noch unser aller Verhängnis werden sollte. Nein es gab von Vodka Energie über Jägermeister eine schöne Auswahl beliebter Longdrinks. Das Mittagspiel wurde wie die ganzen Woche über zum Warm Up Spiel für uns. Hauptsache trinken und feiern. Danach wieder ins Zelt und weiter gings aufs Abendspiel. Was ist hierzu noch zu sagen? Außer HALLO HERR POSS, Jonas im Tor? Naja es ging verloren wie vorausgesagt. Das wars dann mit dem weiterkommen. Das Positivste bei diesem Spiel war wohl die Entdeckung des Weinstandes im Unterrang und einem Kellner der uns die ganze Woche nicht mehr los bekam. Schorle 0,5 Liter mit einem Spritzer Wasser für 7 €. Scheiß Egal hauptsache Schorle und mehr Umdrehungen das Bier war ja untrinkbar. Das war für mich auch gleich der erste Tag den ich dann im Hotel von den Harzer verbrachte und nicht mehr heim kam da die Hawei Bar dann doch ein bissl viel war in die wir keine 10 Meter vom Hotel entfernt (!!!) einkehrten - nur zu empfehlen übrigens (www.hawei.at) - Top Ten der Läden in Wien.

Montag 02.05.05

Ging gut los. Wie komm ich heim? Also vom Bezirk 12 zum 2ten in Wien? Eine Stunde ca. gelaufen bis ich dann endlich an einem Taxi Stand kam und ich meine erste persönliche Stadtrundfahrt hatte. 27 € mal wieder ruck zuck weg. Egal daheim, unter die Dusche und mit Steffi und Matze zur ersten Stadtbesichtung. Jaja Stadtbesichtigung... Doch ehrlich haben wir gemacht...
Nach nem gemütlichen Mittagessen auf dem Pratergelände mit den Harzern zusammen und einem neuen Rekord: Ein Weizen in 7,6 Sekunden von dem Biertrinker Harzer Nummer Eins, ging es zur Besichtigung zum Hundertwasser Haus und ins Spirituosen Museum, wenn es offen gehabt hätte. Naja U-Bahn fahren ist ja schön... Und wie es auch anders kommen sollte ging es mit dem Zug, in die HAWEI Bar da mit Ali ein echter 1.FC Köln Fan dabei war und er natürlich den Aufstieg nicht verpassen und feiern wollte... Was dann auch ausgiebig getan wurde. Die angesetzte Himbeer-Bowle wurde wohl komplett durch uns weg gesoffen und hier anzumerken ist noch, dass es in dieser großen Premiere Sports Bar auf der Hälfte der Fernseher extra wegen uns das Österreich National Mannschaftsspiel auf Fussball Bundesliga umgeschaltet wurde....Wie peinlich eigentlich... Uns sollte es egal sein wir genossen es... An diesem Abend wurde dann wohl auch das neue Lied *endlich wieder Kokain geboren* Da zu diesem Zeitpunkt schon der weiße Schnupftabak auf Spiegeln und mit Hundertern gezogen wurde. Nur mal soviel dazu. Es sei noch anzumerken das Steffi, Matze und ich den Zug natürlich verpasst hatten und es mal wieder an der Zeit war eine Nachtbesichtigung Wiens mit dem Taxi zu unternehmen...

Dienstag 03.05.05

Es war wieder soweit. Spieltag war angesagt. Normaler Tagesbeginn für uns um 11 Uhr aufstehen, duschen, anziehen , Havana aus dem Kühlschrank und ab zum Partyzelt. Mittlerweile kannte man auch schon die hübschen Bedienungen mit dem Vornamen, Vodka Energie sowie die Weinschorle im Stadion bekam man schon vom weiten fertig gemacht, indem man nur noch durch Handzeichen die Menge anzeigte. Es war schon klar, es sollte unser Tag werden. Beim Mittagsspiel versorgten wir den kompletten Block mit Schierker Feuerstein (hundswarm übrigens) saßen gemütlich auf den Stufen tranken Schorle und klatschten uns mit den Schuhen in den Händen warm. Ja in kurzen Hosen, mit Strümpfen und den Schuhen in den Händen gab es ein tolles Bildchen. Nun war es soweit das Topspiel sollte folgen. Zwei, drei Reihen Tschechen standen auch bei uns noch voller Tatendrang und Elan, naja hatten wohl nicht mit uns gerechnet, hatte ja auch keiner mit gerechnet, dass die Deutschen endlich mal ne super Leistung zeigen sollten. Es kam wie es kommen mußte. Wir sangen und sangen. "Ole´,ole´, ole´, ole´, ole´, Super Deutschland, Super Deutschland, Super Deutschland ole´oleee´" Die Tschechen verstummten, zogen nur noch dumme Gesichter und wurden auch ziemlich aggressiv. Juckte uns nicht, wir feierten unser Team wie lange nicht mehr... Sodass es mit einer Polonaise Richtung Partyzelt ging, angeführt von Schorle an der Trommel der mal wieder sein bestes gab. Zur Nacht ist wohl nicht viel zu sagen. Es sollte so kommen wie immer. Jeder von uns dreien ging woanders feiern sodass wir uns erst am nächsten Tag im Appartement wieder trafen.

Mittwoch 04.05.05

Spielfrei juhuuuuu! Aber auch wirklich trinkfrei ?? Neee nicht wirklich. Aber es wurde der Tag der Entdeckung Wiens auf Spuren der Mannheimer. Vollgepackt mit ner tollen Flasche des edelsten Rums aus Fidel Castros Heimat ging es mit der U-Bahn Richtung Hofburg, Heldenplatz, Stephansdom, Votivkirche und wie sie alle heißen. Auf dem Heldenplatz trafen wir dann auch die alten Frankfurter Ahua, die alte Thekenschlampe und Sanni, die sich unserer Gruppe auf dem Weg zu Schloss Schönbrunn anschlossen. Nach einer ausgiebigen Tour durch den schönen Park vorm Schloss und der waghalsigen Tour durch die drei Irrgärten (hurra wir haben rausgefunden) nahmen wir vorher noch einen kleinen Umtrunk auf der Gloriette mit Aussichtsterrasse zu uns. Danach verabschiedeten wir uns von den beiden und fuhren mit der U-Bahn zum Gerhard Hanappi Stadion wo auch schon die Harzer mit Ali und Andrea auf uns warteten und uns die Eintrittskarten überreichten. Sogleich ging es ins Stadion indem wir einen guten Sitzplatz im Oberrang auf der Südtribüne hatten. Es spielte SK Rapid Wien gegen den SV Salzburg in einem Nachholspiel. Mit 14.000 war das Stadion recht gut gefüllt um 18.30 Uhr. Es war ein munteres Spielchen auf ein Tor. Rapid machte das Spiel und war nie in Gefahr auch nur ein Gegentor zu bekommen. Mit 5:0 entschied Rapid das Spiel dann für sich. Nach dem Spiel ging es Richtung Appartement es sollte mein Tag der Erholung werden. Matze fuhr noch ins Bermuda Dreieck, um mit Ahua und Sanni einen Umtrunk zu starten. Steffi und ich aßen noch nen echten Wiener Döner bevor auch Sie sich auf den Weg in die Innenstadt machte. Ich machte es mir auf dem Bett gemütlich und schaute TV bis in der Nacht dann nacheinander beide wieder eintrafen.

Donnerstag 05.05.05

Derbyzeit war angesagt, das Spiel gegen die Schweiz stand bereit. Also zwei Flaschen Havana gepackt und auf gings zur Party. Das Wetter spielte heute nicht so wirklich mit also ging es direkt ins Zelt und in den Genuss von Vodka, nem weißen gespritzten (des heißt wirklich so) Havana und einigen Bieren. Nach Begrüßung unserer verschiedenen Kellner/innen und dem ersten Nachmittagsspielchen bei dem das erste Mal die Karten so richtig kontrolliert worden sind und wir nicht in unseren Stammblock kamen überlegten wir uns einen Blocksturm für das Deutsche Spiel und siehe da, es standen so viele Deutsche Fans Abends vor dem Partytor Eingang Lila, dass die Ordner gar keine andere Chance hatten als ohne Kontrollen die Leute reinmaschieren zu lassen. Unser neues Lied "Hopp Schwyz auf nach Innsbruck" fand viel Begeisterung, leider nicht im Team sodass auch dieses Spiel verloren ging - naja was solls. "Urlaub am Plattensee lalalal" und "in Nürnberg ist ne Stelle" frei folgten darauf. Nachdem man nach dem Spiel sich noch einmal im Zelt einen in die Binde gekippt hatte und auch noch den Pub an der Ecke mitnahm ging es für mich zur Abschiedstournee durch Wien, mit Ali und Andrea nochmal ins Hawei um Adressen auszutauschen, den letzten Cuba Libre zu trinken und mit zwei Rosenheimern zu schnupfen. Nach allgemeiner Verabschiedung fuhr ich mit meinem Lieblingstaxi zurück ins Bermuda Dreieck bei dem Matze mit dem Nauheimern und anderen altbekannten abfeierte, da gesellte ich mich dann zu einer langen Nacht noch dazu. Steffi war verschwunden sollte sich aber herausstellen dass sie mit dem Rheinland unterwegs war.

Abflug, Freitag 06.06.06

Was ne Nacht (welche Nacht eigentlich)? Irgendwann klingelte es sturm und nach 4 Stunden Schlaf stand ne alte Frau vor der Tür. Matze hatte es wohl mitbekommen und machte auf. Da stand die Vermieterin vor der Tür was wir hier noch machen würden? Hm wieviel Uhr war es denn? 11 Uhr , stimmt sollten wir eigentlich raus, aber da Matze bei der Ankunft erzählt hat, dass wir bereits morgens um 7 abreisen würden und nicht Abends war jetzt alles perfekt. Zum Pech stand natürlich auch schon die Nachmieterin dabei. Wir bekamen ne Stunden Aufschub und packten und räumten wie die wilden in Trance auf (waren ja nur noch leicht betrunken). Hier sah es aus man o man. Steffi kam dann mit Guido (er mußte auch schon aus der Wohnung raus) kurz danach auch an (sie verbrachte die Nacht bei den Krefeldern im Appartement) und fegte dann mit durch die Wohnung. 5 vor 11 waren wir draußen und alles war sauber. Was ne Leistung. Auf zum Bahnhof in Wien die Koffer eingeschlossen und zum MC Donalds was essen. Danach ging zur Stadthalle um für Steffi Karten für das Spiel Österreich gegen Deutschland erstes Relegationsspiel zu besorgen da sie erst um 20 Uhr zurück fuhr und sie noch Zeit hatte. Dann ging es in die Fußgängerzone um ein bissl zu bummeln und nen Kaffee zu trinken. Guido verabschiedete sich gegen 3 Uhr da sein Flug früher ging. Matze und ich gingen weiter durch die Stadt und Steffi zum Eishockey Spiel. Gegen 18 Uhr hoben dann auch wir von Wien ab und erreichten kurz nach 7 Uhr bereits Stuttgart wieder. Nina holte uns wieder ab und los ging die Reise Richtung Heimat...

Fazit

Es gibt wirklich Leute die sieht man den ganzen Tag nicht und trifft sie mitten in der Nacht irgendwo im letzten Eck, trockene U-Bahn Fahrten machen keinen Spaß.

Eine rundum gelungene WM (vom sportlichen mal abgesehen) Organisation Top, keine langen Wartezeiten, keine wirklich scharfen Kontrollen, Preise waren ok, die Stimmung Top, eine schöne Stadt, viele neue Leute kennen gelernt, viele alte getroffen und nen leerer Geldbeutel... Kann Eishockey schöner sein ???

Die Lieblingsclubs in Wien:

www.hawei.at - TOP

www.bermudadreieckwien.at - allgemeine Infos

www.kaktusbar.at - TOP

www.bermuda-braeu.at

www.stehachterl.at

Das Lieblingsrestaurant in Wien

Pizzeria - Gelateria Frascati, 1060 Wien, Barnabitengasse 3 Top Essen (große Portionen), Mega freundliche Kellner und kleine Preise in einer schönen alten Seitengasse in Wien

Das muß man gesehen haben:

www.prater.at

www.hofburg-wien.at

www.schoenbrunn.at

Besonderen Dank geht an all diejenigen wieder die das erste Mal oder wieder mit uns eine WM gefeiert haben. Auf ein neues nächstes Jahr egal wo es uns auch hinschlagen wird. Macht weiter so und bleibt wie Ihr seid.