Die Junior-Waffel-Tour

 

  Ein Bericht von Thorsten Schäffner

Am 1. Februar 2004 fand unsere erste "Waffel"-Tour statt - 6 Spiele an einem Tag.

Eine Junior-Waffeltour stellt in dieser Saison die Fortsetzung dar. Dieses Mal waren es allerdings nur 4 Spiele, daher der Begriff "Junior".

Es beginnt immer mit dem Wunsch Schweizer Eishockey sehen zu wollen. Da die Nationalliga A ziemlich abgegrast wurde, ist die Nationalliga B nun unser Ziel. Aber eigentlich lohnt es sich nicht, nur wegen eines Zweitliga-Spiels in die Schweiz zu reisen, daher lotste uns Kapitän Steinert zu folgenden Partien:

  • HC Wisle-Worb gegen HC Münchenbuchsee-Moosseedorf in Worb (MiniA-Klasse)
  • Spielgemeinschaft Berner Oberland Ost A (BEO) gegen SC Lyss in Thun (MoskitoA-Klasse)
  • SC Langenthal gegen HC Lausanne in Langenthal (NLB)
  • EHC Brandis gegen SC Thun in Hasle-Rüegsau (1.Amateurliga)

Ausgangspunkt war wieder einmal Ladenburg. Zur frühen Stunde (9.00 Uhr) sammelte ich Chango, Niggl und Thomas auf und los ging es nach Worb (kurz hinter Bern).

Pünktlich zum zweiten Drittel kamen wir in Worb bei unserer ersten Station an. Immer wieder faszinierend ist die technische Beschlagenheit aller Eishockeyspieler in der Schweiz. Egal, ob Profi oder Amateur, jung oder alt, die können alle mit dem Schläger umgehen, Pässe spielen und annehmen, und checken darüber hinaus jeden Gegenspieler. Auch das Spiel in Worb war durchaus anschaulich. Es endete vor ca. 100 Zuschauern mit 6:2 für Wisle-Worb.

Jetzt hatten wir Luft bis zu unserem nächsten geplanten Spiel in Langenthal. So machten wir uns auf die Suche nach einem weiteren Eishockeyspiel und passierten dabei das kleine Dörfchen Wichtrach. Hier werden im Sommer immer sehr viele Vorbereitungsspiele ausgetragen (u.a. vom SC Bern). Ein Blick in die Halle verriet uns, dass ein Kleinfeldturnier der Bambinis veranstaltet wurde.

Unser nächstes Ziel war Thun, allein schon wegen der Stadt. Dort angekommen entdeckten wir die Eisfläche und zu unserem Glück wurde auch hier gespielt. Beim Stand von 5:5 nach 25. gespielten Minuten nahmen wir auf der Tribüne im schmucken Stadion platz und sahen ab diesem Zeitpunkt nur noch Tore von BEO Ost. Das Spiel endete dann auch mit 14:5 für die Spielgemeinschaft Berner Oberland Ost. Bei diesem Spiel war meine Formkurve im Keller und ich war kurz vor dem Einschlafen - Groundhopping ist halt doch anstrengend.

Nach diesem Spiel ging es zum Höhepunkt des Tages nach Langenthal.

Provinzkaff mit Zweitligaeishockey. Fast so schlimm wie in Ambri. Hier ist Samstag-Abend das Eishockey noch Hauptattraktion. Die Massen schieben sich den Berg in Richtung Stadion rauf. aber auch hier ist wie in der gesamten Schweiz festzustellen, dass die Zuschauer erst relativ kurz vor Spielbeginn sich im Stadion einfinden. Zum Essen und Punschtrinken haben wir uns hinter das Tor zu den Gästefans gestellt. Kurz vor Spielbeginn haben wir aber nochmals gewechselt. Auf der Seite im gegnerischen Angriffsdrittel konnte man ca. 3 Meter vor der Bande stehen. Plexiglas oder Netze gab es keine - es hieß also Augen auf im Straßenverkehr!

Das Spiel war eher kampfbetont, aber ansehnlich. Nach einem offenen Anfang erzielten schließlich die Hausherren vor 2.194 Zuschauern in der 11. Minute das 1:0. Nach diesem Treffer nahm der SC Langenthal das Spiel in die Hand verpasste es aber, die Führung zu erhöhen. Erst in der 32. Minute konnte Moser das 2:0 schießen. Das Spiel war fast schon gelaufen, da von Seiten Lausanne nichts kam. Erst im Schlußabschnitt bemühten sie sich wieder und konnten den Anschlußtreffer in der Schlußminute markieren. Die heiße Schlußphase überstand der SC Langenthal aber und konnte das Spiel verdient mit 2:1 gewinnen.

Auf dem Weg zum Auto trafen wir dann einen Heidelberger, der freiwillig in die Schweiz gezogen ist und sich das Spiel ebenfalls ansah. Kleine Welt...

Ca. 30 Kilometer südlich von Langenthal wollten wir das Spiel des EHC Brandis gegen den SC Thun sehen, wussten aber nicht, ob es eine Freifläche oder eine Halle ist. Wir hatten Glück, die Eisfläche musste frisch überdacht worden sein. Allerdings gab es keine Sitzplätze, auch auf der Empore musste man stehen.

Zwei Minuten waren im 2.Drittel gespielt und es stand 1:0 für den EHC Brandis. Auch in der ersten Amateurliga ist das Hockey ansehnlich. Der EHC Brandis war optisch überlegen und spielte mit der Zeit eine 3:1 Führung heraus. Nachdem wir 31 Minuten gesehen hatten, machten wir uns nach 54. gespielten Minuten auf den Heimweg. Beim Verlassen des Stadions hörten wir noch zweimal den Jubel der Zuschauer.  Wir verpassten 2 Tore der Gäste und eine anschließende Verlängerung, in der die Gäste sogar den Sieg davon trugen.

Da wir bereits auf dem Weg in die Schweiz an der Grenze ausgiebig kontrolliert wurden und der Zöllner am Abend die Seite wechselte, erkannte er uns wieder und wir konnten weiterfahren, um eine Tradition zu pflegen: Abendessen im Pizza-Hut. Mahlzeit.