Mal wieder zum Waldhof...

 

  Ein Bericht von Thorsten Schäffner

 

Was macht man, wenn an einem Freitagabend kein Eishockey mehr stattfindet? Richtig - man geht zum Fußball.
Nach dem der SV Waldhof Mannheim in den letzten Wochen wieder die ein oder andere positive Schlagzeile in den Medien im Rhein-Neckar-Raum einnahm und ich realisierte, dass der nächste Gegner der derzeitige Tabellenführer ist, stand die Entscheidung schnell fest.

Unter der Woche wurden im Vorverkauf Sitzplatzkarten für die Gegentribüne Mitte gesichert und so konnte es also losgehen... zu meinem ersten Spiel in der Oberliga Baden-Würtemberg.
Was habe ich nicht schon für Spiele des SVW gesehen - okay ich geb zu, ich bin jetzt nicht der fanatische H-Block Anhänger. Aber aus regionaler Sicht habe ich zu früheren Zeiten doch schon das ein oder andere Spiel im Carl-Benz-Station verfolgt.
Mein erstes Spiel war noch am Alsenweg - ich kann gar nicht mal sagen in welchem Jahr. Der Gegner war auf alle Fälle Fortuna Köln - mit einem markanten Glatzkopf, den irgendein Zuschauer hinter mir immer mit "Locke" zu rufen pflegte.
Mit der Eröffnung des Carl-Benz-Stations wurden dann die Besuche häufiger. Damals in der Saison 1994/1995 hatte der SVW eine schlagkräftige Truppe in der zweiten Bundesliga zusammen und durch die Bekanntschaft des Spielers Matthias Dehoust war das Interese gleich wesentlich höher. Es ging sogar soweit, dass ich zu einem der entscheidenden letzten Auswärtsspiele nach Saarbrücken gefahren bin. Waldhof verlierte vor knapp 8.000 Zuschauern (mindestens die Hälfte war aus Mannheim) mit 0 zu 4 und konnte die Saison nur auf Platz 5 beenden.

An diesem heutigen Freitagabend kamen immerhin 8.380 Zuschauer zu einem Oberligaspiel. Hier merkt man eindeutig, dass der SVW immernoch eine Menge Potenzial hat...

Das Spiel begann sogar aufgrund des Andrangs an den Kassenhäusschen eine Viertelstunde später. Zu Beginn konnte der Waldhof im Spiel erste Zeichen setzen. Doch von Minute zu Minute kamen auch die Gäste aus Nöttingen besser ins Spiel. Obwohl es wenig Torchancen gab, war es dennoch nicht langweilig.
Insgesamt war jedoch leider auf Seiten der Blau-Schwarzen kein Spieler in der Lage, das Spiel zu beruhigen und einen klaren Paß zu spielen. So war es das ganze Spiel über sehr fahrig und geprägt von Fehlpässen. Dennoch gelang es dem SVW nach einer Standartsituation noch vor der Pause mit 1 zu 0 in Führung zu gehen. Die Gäste konnten die Situation nicht entschärfen und wurden bestraft.

Auch in der zweiten Hälfte war das Spiel ähnlich. Die Gäste drückten etwas stärker und dem Waldhof gelang fast aus dem Nichts das 2 zu 0 durch einen etwas glücklichen Konter. Damit war die Messe gelesen; die Heimmannschaft lies sich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen und gewann verdient mit 2 zu 0.

Zum Schluß noch ein Wort zum Schiedsrichtergespann. Auch wenn es aktuell wieder in Mode gekommen ist, die Unparteiischen zu kritisieren, war es meiner Meinung nach eine Katastrophenleistung der Drei. Der Schiri pfiff fast jede Aktion der Heimmannschaft ab und gestikulierte immer mit seinen Ellbogen - so viele Ellbogen waren gar nicht auf dem Platz!
Man konnte jedenfalls nicht behaupten, dass es Heimschiedsrichter waren!

Der Waldhof hat es nun selbst in der Hand, ob er aufsteigen möchte. 10 Spiele hat er dafür noch Zeit...