Verständigungsprobleme...

 

  Ein Bericht von Thomas Steinert

Für drei, Dani, Thorsten und mich ging es bereits am Mittwoch Richtung Kolin Cup zum Zuger See. Natürlich wurden vorher alle Internetseiten der 1. bis 4. Liga-Clubs durchstöbert um weitere Spiele zu finden. Gerade die Nationalliga A Clubs bestreiten sehr häufig Vorbereitungsspiele gegen namhafte Gegner aus dem Ausland in kleineren Hallen. Im Großen und Ganzen interessiert sich der Schweizer Fan nicht für das Geplänkel vor dem offiziellen Saisonstart und somit braucht man für diese Spiele auch keine riesigen Hallen.

Nachdem wir nun mit Sack und Pack losgedüst waren, kehrten wir in Karlsruhe noch mal bei einem Sportladen ein, um unseren Campingkocher aufzurüsten. Versuche eine Kopie der alten Gaskartusche zu finden scheiterten kläglich und somit mussten wir 30€ für einen neuen Gaskocher berappen. Aber bei fünf Tage Extrem-Camping sollte sich das doch lohnen. Nahe Freiburg an der Ausfahrt wurde wie so oft noch der Pizza-Hut besucht, der allerdings gar keinen "Hut" mehr hat, aber die sensationelle "Cheesy Crust" immer noch führt.

Die Autobahn war an diesem Tag wunderbar leer und so konnten wir doch recht zügig die Grenze passieren und bogen dann nicht Richtung Luzern und Zug ab, sondern hielten uns Richtung Bern. Nach noch weniger Verkehr als in Deutschland trafen wir gegen 20 Uhr Dank Thorstens Navigationssystems in meinem Auto, an der Eishalle in Yverdon, im französischen Teil der Schweiz, ein. Der gut gefüllte Parkplatz und ein Trommelwirbel in der Halle ließen auf eine hohe Zuschauerzahl und ein bisschen Atmosphäre hoffen. Für stolze 15 Franken (10€) erwarben wir jeder noch ein Eintrittskärtchen.

In der Halle befanden sich gut 400 Leute und die die Krach veranstalteten waren die 10 mitgereisten Pardubice-Fans mit zwei Mega-Trommeln der Marke "Heute-gehen-wir-Euch-richtig-aufs-Loch". So kam es dann auch. Die Dinger überschallten den eigenen Gesang und verursachten bei mir Kopfschmerzen. Fans von Servette konnten übrigens nicht gesichtet werden.

Das Spiel selbst war sehr temporeich. Genf konnte bis zur 26. Minute auf 3:0 ausbauen. Pardubice dagegen mit einem etwas schleppenden Überzahlspiel und irgendwie lief bei denen rein gar nichts zusammen. Erst kurz vor der zweiten Drittelpause kamen sie zum Anschlusstreffer.

Im letzten Drittel schoss Pardubice erst ein weiteres Törchen, bevor es dann nach einem fairen Check eines Tschechen an einem Genfer Spieler noch zu einer lustigen Szene kam. Der Schweizer packte sich den Pardubicer Spieler von hinten und nahm ihn in den Schwitzkasten. Leider ging das völlig in die Hose, denn der Tscheche dreht sich raus, schmiss seinen Kontrahenten aufs Eis und schenkte ihm ordentlich ein. Der Genfer durfte dann nach einem KO in der ersten Runde direkt zum Duschen, allerdings nicht ohne Häme der Pardubicer Spielerbank, die teilweise Hühner imitierten, dem Looser ein wildes Gegacker mit auf dem Weg gaben und sich einen abgrinsten.

Nach dem 4:2 in der 51. Spielminute gab es zwar noch mal einen Sturmlauf auf das Genfer Tor, aber keinen weiteren Treffer.

Wir verabschiedeten uns aus Yverdon und steuerten direkt den Zeltplatz in Zug an. Nach gut  zwei Stunden und knapp 250 km trafen wir gegen 1 Uhr nachts am (noch) beschaulichen und sehr ruhigen Campingplatz ein. Unser Zelt bauten wir auf die "ruhigere Seite des Weges", allerdings nicht ohne Hindernisse. Nachdem wir die anderen Camper nicht unnötig wecken wollten und vor allem die Pumpe für die Luftmatratzen die Lautstärke eines mittleren Vorschlagbohrers hatte, richteten wir alles auf dem Feld vor den Gleisen her und trugen dann wieder alles zurück. Gott sei Dank hat uns keiner gesehen, denn drei Gestalten auf einem recht dunklen Campingplatz ein komplettes Zelt und drei Luftmatratzen durch die Gegend tragen sind wahrscheinlich nicht gleich zum ins Herz schließen, oder?

Meine Geschnarche sollte mich nicht weiter stören und so machte ich mich auf in die Welt der süßen Träume.