Wunderschöner Zürichsee |
Es
ist halb 10 als die Sonne langsam in unser Zelt blinzelt. Steffi und Matze
liegen seit 8 Uhr in der Sonne, während Patrick und ich noch die Hanglage des
Berges bewältigen. Das Öffnen des Zeltes gibt uns einen großartigen Blick auf
den See unterhalb des Campingplatzes, der in der Morgensonne fantastisch
aussieht. Vom nächtlichen Unwetter ist nicht mehr viel zu sehen. Einzig die
Tatsache, dass unser Zeltwände total feucht sind und eine Pfütze im Inneren
zum Baden bzw. zur Morgenwäsche einlädt, lässt kurz Erinnerungen an
regenreiche 12 Stunden wach werden. Nach
kurzem Trocknen unseres Campingbedarfs und der Vernichtung letzter essbarer
Reserven machen wir uns über den nächsten Pass auf die Autobahn Richtung
Lausanne. Diesmal werden wir einen anderen Weg nehmen und direkt am Genfer See
lang fahren. Wieder sehen wir eine grandiose Landschaft bei wunderbarem Wetter
und ansteigenden Temperaturen. Unsere Reise führt uns heute nach Zürich zum
Spiel des ZSC gegen die Mannschaft HC Bílí Tygri Liberec aus Tschechien. Unterwegs
steigt das Hungergefühl ständig an. Kurz nach Bern sehen wir rechter Hand ein
riesiges schwedisches Möbelhaus und folgen instinktiv unserem Magen, der hier
eine für schweizerische Verhältnisse günstige Alternative bietet. „Ein heißer
Hund für einen Franken!“ Durch
Zürich durch geht es direkt nach Oberrieden am Zürichsee, wo wir Caro zu Hause
besuchen. Sie zeigt uns dann auch den Campingplatz direkt am See, an dem wir für
die folgende Nacht unsere Zelte aufschlagen werden. Wir suchen uns einen Platz
ungefähr 10 Meter vom Wasser aus. Über dem Zeltplatz liegt ein süßlicher
Cannabisgeruch und unser „Nachbar“ stellt sich auch sofort vor. Er wohnt
zwar direkt in Zürich, verbringt aber 3 Wochen Urlaub auf diesem Campingplatz
im Zelt!
Im
Konvoi fahren wir zur Kunsteisbahn Oerlikon, in der die Züricher in der
kommenden Saison ihre Heimspiele austragen werden. Ganz im Gegensatz zur Großbaustelle
„Hallenstadion“ hat dieses Stadion eine für Züricher geringe Kapazität
von 4000 Plätzen. Wir
parkten in der Nähe der Kunsteisbahn und ich war erstaunt wie nahe diese beim
Hallenstadion lag. Ganze 150 Meter werden es wohl sein. Das Witzige ist der
Parkplatz im Erdgeschoss und die direkt darüberliegende Eisfläche. Das
Parkhaus soll allerdings während der Saison als Gastronomiebereich verwendet
werden. Dort trafen wir uns dann noch mit Nico, den wir 2001 beim Spengler-Cup
kennengelernt hatten. Die
Eintrittspreise waren an diesem Abend höchst erfreulich. Es gab nämlich keine.
Das Spiel durfte man gratis sehen. Das
Spiel war ein recht flottes und für ein Vorbereitungsspiel ging es auch gut zur
Sache. Im ersten Drittel erspielte sich Liberec Vorteile, später wurde Zürich
dann gleich stark. Ein Genuss war wieder mal der Ex-Adler Jan Alston, der zwar
manchmal etwas zu verspielt war, aber dennoch durch sehr gute Technik und ein präzises
Auge zu gefallen wusste. Wunderbar auch seine Vorlage zum 2:2 Ausgleich. Noch stärker
fand ich allerdings Petrovicky auf Seiten des ZSC, der durch eine guten Assist
und ein Tor glänzte. Das
Spiel endete mit einem 3:3 gerecht. Nach
dem Spiel ging es über eine Tankstelle und dem dazugehörigen
Mitternachtseinkauf zurück an den See. Eine angenehme Temperatur und ein
Lichtermeer am anderen Ufer erzeugten eine geniale Atmosphäre. Dazu kam eine
Sternschnuppennacht, die mehr Sternschnuppen als Wünsche aufzubieten hatte.
Gegen 1 Uhr verließ uns Caro, die nur 5 Stunden später im Flieger nach
Amsterdam saß. Nach
einer entspannten Nacht erwachte das Langschläferzelt in Form von Patrick und
mir gegen halb Zehn. Die Frühaufsteher lagen bereits wieder in der Sonne. Nachdem
wir zusammengepackt hatten, machten wir uns in Richtung Heimat auf. Eigentlich
wollten wir an diesem Abend noch einen kleinen Abstecher nach Mulhouse in
Frankreich machen und uns das Spiel gegen Visp (Nationalliga B, Schweiz)
ansehen, aber Matze machte uns auf seine Theaterkarten für diesen Abend im
Heidelberger Schloss aufmerksam und somit war der Kurztrip schon wieder
Geschichte. Alles
in Allem waren die drei Tage wieder mal genial und die Schweiz im Sommer mit
Eishockey zu erleben ist einfach großartig. PS:
Ein Extra-Dank an Caro!
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