Ein Bericht von Thomas Steinert

(siehe auch: „Endlich wieder Eishockey“)

Da kamen wir nun aus Landsberg direkt nach Augsburg gefahren und hatten mit der Zeit zu kämpfen, als uns das Navigationssystem eine Ausfahrt früher rausschickte als die uns bekannte.

Na gut, da wir die schnellste Variante ins Navi eingegeben hatten, vertrauten wir dem Ding.

Was für ein fataler Fehler!

Wir wurden durch halb Augsburg geschickt und hatten schon den Anfang vom Spiel verpasst. Als wir noch ca. 900 Meter Strecke angezeigt bekamen, hatten wir einen, na sagen wir, unplanmäßigen Zwischenstopp. Sozusagen auf der Zielgeraden (ich konnte den Mann mit der schwarz-weiß karierten Fahne schon sehen) wurde unser Auto in eine Kollision verwickelt.

Eine ältere Dame mit Ihrem Sohn war falsch abgebogen. Sie durfte nur rechts oder geradeaus fahren, entschied sich aber spontan für links, weil Ihr die Strasse da, irgendwie so gut gefiel. Unser Fahrer Thorsten „Schumacher“ konnte auch Dank schnellster Reaktion nicht mehr viel machen und rauschte in die Seite des VW Passat rein.

Ich überlegte, ob ich jetzt einen Mord begehen sollte, entschied mich aber dafür ruhig zu bleiben. Die Dame war etwas verwirrt und fragte mich, was denn da jetzt eigentlich genau passierte und ob sie Schuld sei. Ich fragte sie, ob Ihr das Schild mit dem Pfeil nach rechts und geradeaus ein Begriff wäre. „Ja aber, ich wollte doch nur…bei mir war doch grün…“

Mir war nach schreien zu Mute, aber stattdessen blieb ich komischerweise recht gelassen. Die Polizei kam ziemlich schnell und nahm den Unfall auf. In der Zwischenzeit musste Augsburg schon 2:0 führen, denn man hörte die Panther-Fans zwei Mal jubeln.

Das Navigationssystem wusste auch nicht so recht weiter, jedenfalls wiederholte sich die Dame in diesem Gerät immer wieder: „Wenn möglich bitte wenden…“ Gaaaanz ruhig, Thomas.

Nachdem wir alles geklärt hatten fuhren wir die wenigen Meter weiter und parkten direkt vor dem Stadion. Am Einlass gab es keine Gnade und man knöpfte uns tatsächlich 14 € für das Vorbereitungsspiel ab! Wenigstens wurden wir von dem halbvollen Gästeblock mit „Jetzt geht’s los“ begrüßt.

Dem Spiel irgendeinen großen Wert zuzusprechen wäre wohl falsch, denn für unsere Mannschaft war es das erste Spiel überhaupt und ohne Abwehr zu spielen, ist zwar aus den letzten beiden Jahren bekannt, aber dieses Mal hatten wir tatsächlich nur zwei „gutbezahlte“ dabei. So standen lediglich Ratchuk und Retzer auf dem Eis. Pyka und Bakos noch verletzt und ansonsten nur Jungadler in der Abwehr, die aber zeigen wollten, was sie können.

Am Anfang muss ich bestimmt verdutzt gegeuckt haben, denn unsere neue Nummer 7 hatte einen Antritt wie die alte und ich musste mich erst Mal von dem Schreck erholen, dass Goc wieder aus Hannover zurückgeholt worden wäre.

Augsburg neuer Torhüter Wanhainen hielt fast alles was es zu halten gab und machte einen bärenstarken Eindruck. Ehelechner auf Mannheimer Seite mit einem schlechten Tag und ab der 30. Minute durfte dann Danny aus den Birken sein Können zeigen.

Bohonos schoss den zweiten Treffer der Adler, nachdem bereits Arendt nach feiner Vorlage von Kelly getroffen hatte.

Zum Ende hab es dann noch ein paar nette Gesänge, während Chatloxx und Anhang die Mittelfinger der Augsburger Fans zählten. Ich weiß nicht wie viele es waren, aber lag nach Schätzungen neutraler Beobachter und der Vereinten Nationen im vierstelligen Bereich. Das Spiel vor offiziell 2000 Zuschauern endete 4:2. Die Hälfte der Mannschaft bedankte sich bei den gut 50 mitgereisten Fans.

Der eigentlich eingeplante Trip nach Kaufbeuren zum Spiel gegen den EC Bad Tölz entfiel auf Grund der etwas lädierten Motorhaube von Thorstens Gefährt. So waren wir wenigstens zu einem normalen Zeitpunkt wieder in heimischen Gefilden. Vielleicht sollte man in der DEL auch mal drüber nachdenken alle Sonntagsspiel 16 Uhr starten zu lassen. Für die Gästefans ist es optimal und auch als Gastgeber kann man dann mit dem Abend danach noch etwas anfangen.   

Ich bedanke mich an dieser Stelle natürlich bei meinen Mitfahrern für ein geniales Wochenende mit drei neuen Stadien.